Das Macbook verfügt trotz der kompakten Maße über eine vollwertige Tastatur samt Hintergrundbeleuchtung, die sich je nach Lichtbedingung aktiviert. Allerdings musste die Funktionsweise des Keyboards überarbeitet werden, damit sie überhaupt in das schmale Gehäuse passt. Die neue Tastatur ist 34 Prozent dünner als zuvor und verwendet einen von Apple entwickelten Butterfly-Mechanismus, der um 40 Prozent dünner ist als der einer herkömmlichen Tastatur mit Scherenmechanik. Dieser soll dabei viermal so stabil sein und eine größere Präzision bieten, egal wo der Finger auf die Taste trifft.
Dank der Druckempfindlichkeit können Anwender auch die Geschwindigkeit beim Vorspulen von Videos in Quicktime oder das Zoomen auf der Karte regeln. Allerdings sind einige der Touch-Gesten wie “Nachschlagen & Datenerkennung” bisher auf Apple-Anwendungen begrenzt. Mit Firefox funktioniert etwa die Anzeige eines Wikipedia-Eintrags zu einem bestimmten Begriff nicht.
Das haptische Feedback verdeutlicht zudem das Ausführen verschiedener Aktionen. So erhalten Nutzer zum Beispiel beim Ausrichten einer Anmerkung in einem PDF einen kleinen Impuls.
Wer das Trackpad ohne haptisches Feedback nutzen möchte, kann dies auch mit der neuen Variante tun. In den Einstellungen zum Trackpad aktiviert man hierfür einfach die Option „Klick durch Tippen“. Anders als beim MacBook Air steht in dieser Konfigurationsansicht nicht die Frei-Finger-Geste zum Verschieben von Fenstern zur Verfügung. Wer diese nutzen möchte, muss sie unter Bedienungshilfen im Abschnitt Maus & Trackpad – Trackpad-Optionen mit „Bewegen aktivieren“ und „mit drei Fingern bewegen“ einschalten.
Die Navigation klappt mit dem Force Trackpad des Apple MacBook 12-Zoll wie üblich hervorragend. An die Haptik des mit Glas abgedeckten Mauspads kommt kein anderer Hersteller heran. Der Finger gleitet gänzlich ohne Reibung über die angenehm glatte Oberfläche. Zudem ist das Trackpad äußerst reaktiv, wodurch auch präzise Eingaben leicht fallen und sehr natürlich von der Hand gehen. In Kombination mit der neuen Klick-Technologie sowie Apples Mutli-Touch-Funktionen wie die Mehr-Fingergesten zum Verschieben von Fenstern oder das Scrollen im Browser, das in seiner Genauigkeit und Leichtigkeit ebenfalls seines Gleichen sucht, ist das Trackpad des MacBook 12-Zoll eines der besten am Markt. Die Bedienung des neuen MacBook klappt insgesamt hervorragend, sodass für normale Anwendungen ein Anschluss einer Maus oder gar externen Tastatur absolut nicht nötig ist.
Im Gegensatz zum Air spendiert Apple dem neuen MacBook wie seinen Pro-Modellen ein IPS-Retina-LCD mit einer Auflösung von 2304 mal 1440 Bildpunkten. Diese löst höher auf als die des MacBook Air und ist auch sichtlich schärfer. Die Pixeldichte beträgt 226 ppi und liegt auf einem Niveau mit dem MacBook Pro, das bei 13 Zoll und einer Auflösung von 2560 mal 1600 Pixel auf 227 Pixel pro Zoll kommt.
Auch wenn das Retina-Display des MacBook 12 Zoll nicht das schärfste am Markt ist und sich beispielsweise dem Dell XPS 13 in diesem Punkt geschlagen geben muss, ist die Darstellung scharf und kann in Sachen Farbwiedergabe, -sättigung und Kontraste auf voller Linie begeistern. Ein Vorteil gegenüber den QHD+- oder 4K-Displays der Windows-Notebooks ist, dass beim MacBook alle Programme korrekt skalieren.
Die Blickwinkelstabilität ist dank IPS-Technologie auch sehr gut, wenn auch nicht überragend. Schriften, Farben und Inhalte erkennt man aber auch bei geneigtem Display ohne große Beeinträchtigung. Nur die Helligkeit hält das MacBook beim Betrachten des Bildschirms von der Seite oder von Oben nicht ganz bei.
Das ist aber nicht weiter tragisch, da das Display insgesamt sehr hell ist. Auf voller Helligkeit kommt es auf fast 350 Nits und lässt es sich auch gut im Freien bei Sonneneinstrahlung ablesen, obwohl das Display spiegelnd ist. Insgesamt erhält man beim MacBook 12 Zoll also ein Display auf Niveau eines MacBook Pro, das zu den besten seiner Klasse zählt.
In der Standardversion kommt das Macbook mit einem Dual-Core Intel Core M der 5. Generation mit 1,1 GHz und bis zu 2,4 GHz im Turbomodus. An Arbeitsspeicher sind 8 GByte DDR3-PC1600-RAM integriert. Mehr Speicher unterstützt das Gerät nicht. Für die Grafikausgabe sorgt die Intel-GPU HD 5300. Für Daten ist eine SSD mit einer Kapazität von 256 GByte an Bord.
Mit dieser Hardwareausstattung läuft OS X 10.10 Yosemite auf dem MacBook 12 flüssig und flott. Auch die SSD bietet eine gute Performance. Das System bootet vom ausgeschalteten Zustand in knapp 15 Sekunden bis zum Anmeldebildschirm. Ein Neustart dauert knapp 27 Sekunden. Programme öffnen sich sehr schnell ohne störende Verzögerungen.
Bei der Darstellung vieler Grafiken oder Bildern wie im iTunes-Store oder auf entsprechenden Webseiten machen sich allerdings hier und da kleinere Mikroruckler bemerkbar, die aber zu verkraften sind. Videostreaming via Youtube oder auch Netflix ist mit dem MacBook kein Problem. Die Leistung des Core-M-Prozessors reicht für anspruchsvollere Aufgaben wie die Videobearbeitung mit Adobe Premiere aber nicht ganz aus. Die Wiedergabe der Clips ruckelt meist, was das Schneiden erschwert. Auch das Kompilieren dauert länger. Ein 2,5 Minuten langes H.264-HD-Video mit einer Dateigröße von 70 MByte hat rund 23 Minuten gedauert. Das Bearbeiten von Bildern mit Photoshop war dagegen gut möglich.
Da das MacBook 12 wie das MacBook Air und die günstigeren Modelle des MacBook Pro nur mit einer On-Board-HD-Grafikkarte von Intel ausgestattet ist, eignet sich das Notebook nicht besonders gut fürs Gaming. Einige ältere Games wie Portal 2 sind aber auch auf dem neuen Apple-MacBook in einer Auflösung von 1.440 mal 900 Pixel mit mittleren Grafikdetails noch spielbar.
Vergleicht man die Benchmarks mit einem MacBook Air aus dem Jahr 2011 wird ersichtlich, dass das MacBook 12 in Sachen Rechenleistung keine Vorteile bietet. Wegen der höheren Auflösung ist es bei der Grafikausgabe sogar wesentlich langsamer. Allerdings bietet es eine deutlich verbesserte SSD-Performance, was an dem verwendeten NVM-Express-Standard zurückzuführen ist. Der AHCI-Nachfolger bietet deutlich weniger Latenzen und kann Mehrkern-Prozessoren besser ausnutzen.
Benchmarks | ||
Xbench 1.3 | MacBook Air 13-Zoll 2011 | MacBook 12-Zoll 2015 |
---|---|---|
CPU-Test | 212 | 217 |
Memory | 498 | 451 |
Quartz | 253 | 114 |
OpenGL | 127 | 107 |
UI | 35 | 22 |
Disk | 276 | 654 |
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