Microsoft hat jetzt erste Anwendungen veröffentlicht, die seine im August letzten Jahres vorgestellte Technik Hyperlapse verwenden, um Zeitraffervideos zu glätten. Dabei stehen insbesondere Sportaufnahmen im Fokus, die im Zeitraffer noch unruhiger wirken als im Original.
„Bei großen Beschleunigungsraten funktioniert einfache Verringerung der Frames in Verbindung mit existierender Bildstabilisierung nicht, weil die unregelmäßigen Bewegungen der Kamera in Videos in der ersten Person durch die Beschleunigung noch verstärkt werden“, erklären die Microsoft-Mitarbeiter Johannes Kopf, Michael Cohen und Richard Szeliski in einem Blogbeitrag. Andererseits wolle solches Material niemand in voller Länge sehen. „Solche Aufnahmen sind vollkommen in Ordnung, umfassen aber oft Stunden und sind todlangweilig anzusehen.“
Um eine möglichst schnelle und gleichzeitig flüssige Zeitrafferaufnahme zu erreichen, erstellt der von Microsoft entwickelte Algorithmus zunächst ein grobes 3D-Modell der aufgenommenen Landschaft. Anschließend identifiziert er den bestimmenden Weg, den die Kamera durch die Szenerie zurückgelegt hat. Dann verbindet die Software die einzelnen Frames so, dass Wackeln minimiert wird.
Die kostenlose Hyperlapse-App steht für Windows Phone 8.1 und ausgewählte Android-Geräte zur Verfügung. Die Liste der kompatiblen Windows-Smartphones umfasst die Lumia-Modelle 435, 530, 532, 535, 630, 635, 636, 638, 640, 640 XL, 730, 735, 830, 930 und 1520 sowie das HTC One M8. Mit Google-Betriebssystem werden die Samsung-Galaxy-Modelle Samsung Galaxy S5, S6, S6 Edge und Note 4, Googles Nexus-Geräte 5, 6 und 9, HTCs One M8 und M9 sowie Sonys Xperia Z3 unterstützt.
Darüber hinaus bietet Microsoft eine Pro-Version der Hyperlapse-Software für Windows 7, 8 und 8.1 an. Mit ihr lassen sich Zeitraffervideos aus zuvor mit einem Smartphone oder der Actionkamera GoPro aufgenommenem Material erstellen. Dabei können Nutzer eine zwei- bis 25-fachige Beschleunigungsrate wählen. Eine ebenfalls verfügbare Hyperlapse-App für Azure Media Services ermöglicht es auch online, solche Videos zu kreieren und zu veröffentlichen.
[mit Material von Kevin Tofel, ZDNet.com]
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