Google hat im Preiskampf mit Amazon Web Services und Microsoft Azure erneut seine Cloud-Tarife gesenkt. Compute Instances werden um bis zu 30 Prozent billiger. Diese Reduktion gilt für die Kategorie „Micro“, aber auch für Standard-Instanzen zahlt man 20 Prozent weniger als bisher.
„High Memory“-Instanzen werden 15 Prozent billiger, „High CPU“-Instanzen nur 5 Prozent. Außerdem reduziert Google den Preis der Kategorie „Small“ ebenfalls um 15 Prozent. Damit verbilligen sich alle Instanzen-Typen.
Zugleich hat Google eine neue Klasse prä-emptibler Virtual Machines (VM) eingeführt, die kurzfristige Kapazitäten zu einem festen, besonders niedrigen Preis liefern. Sie sind für kurze Batch-Jobs gedacht. An sich identisch mit normalen VMs, werden sie nur je nach Auslastung und Nachfrage angeboten.
Da sie ansonsten leer laufen würden, offeriert Google sie zu deutlich niedrigeren Preisen. Es spricht von bis zu 70 Prozent Reduktion gegenüber einer festen Buchung einer VM.
2015 schien bisher ein ruhiges Jahr, was die Preise für Cloud-Ressourcen anging. Doch mit Googles jetziger Ankündigung setzt sich der Preiswettbewerb fort, der 2014 zwischen den Public-Cloud-Infrastrukturanbietern geherrscht hatte. Google rechnet vor, dass seine Google Cloud Platform für viele Anwendungsfälle nun etwa 40 Prozent billiger ist als die Konkurrenz.
Einen Kontext liefert der Cloud Price Index von 451 Research. Demnach betrug der Durchschnitts-Stundenpreis für eine Webanwendung im Herbst 2014 noch 2,56 Dollar. AWS, Google Compute Engine und Microsoft Azure lagen mit einem Mittel von 2,36 Dollar etwas darunter. Sollte Googles jetzige Angabe zutreffen, müsste eine typische Nutzungsstunde dort nun rund 1,90 Dollar kosten.
Cloud-Nutzer können die konkreten Kosten ihrer Anwendung mit Googles TCO-Rechner abschätzen. Ob die Preissenkung eine sofortige Verlagerung von Cloud-Apps hin zu Google rechtfertigt, ist aber zweifelhaft. Im vergangenen Jahr hatten Microsoft und Amazon noch auf jede Preissenkung der Konkurrenz mit einer eigenen Anpassung reagiert.
[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]
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