BKA-Trojaner zielt verstärkt auf Smartphones ab

Schon lange von PCs bekannte Erpressersoftware, sogenannte Ransomware, findet nun verstärkt auch ihren Weg auf Smartphones. Laut dem Anti-Botnetz-Beratungszentrum, das vom Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V. (eco) betrieben wird, mehren sich die Meldungen über einen BKA-Trojaner, der insbesondere auf Nutzer von Android-Smartphones abzielt.

„Mit Sperrhinweisen vom Bundeskriminalamt (BKA) oder anderen Behörden wegen angeblich illegaler Aktivitäten werden Anwender zur Zahlung aufgefordert. Kommen sie dieser nicht nach, wird unter anderem mit Verschlüsselung privater Daten gedroht“, erklärt Markus Schaffrin, Leiter Mitglieder Services und Sicherheitsexperte im eco. „Die Masche der Erpressungstrojaner kennen wir bereits seit Jahren bei PC und Co. Während diese inzwischen besser geschützt sind, bemerken wir in letzter Zeit einen signifikanten Anstieg im mobilen Bereich.“

Der im Umlauf befindliche BKA-Trojaner macht praktisch das Smartphone zur Geisel: Er sperrt die Oberfläche des Geräts, sodass der Nutzer keinen Zugriff mehr darauf hat. Erst nach Zahlung eines Lösegeldes, meist über Anbieter wie Paysafecard oder uCash, die keine persönlichen Daten erfordern, wird das Smartphone wieder freigegeben.

Um sich möglichst effektiv vor solcher Erpressersoftware zu schützen sollten Smartphone-Besitzer zunächst die Firmware ihres Geräts stets auf dem neuesten Stand halten. Außerdem raten die Experten des Anti-Botnetz-Beratungszentrums dazu, eine Antiviren-Software als Grundschutz zu nutzen und keine Apps aus unseriösen Quellen zu installieren. So sollten Anwender etwa grundsätzlich Links und Anhängen aus unbekannten E-Mails oder SMS misstrauen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, Berechtigungen von Anwendungen – soweit möglich – einzuschränken und im Auge zu behalten.

Auch in anderen Ländern versuchen Cyberkriminelle immer wieder, auf ähnliche Weise Geld von unbedarften Nutzern zu erpressen. So entdeckte Symantec erst kürzlich eine Crypto-Ransomware mit Breaking-Bad-Theme, die vor allem Computer in Australien infiziert. Sie verschlüsselt Bilder, Videos, Dokumente sowie Office-Dateien und verlangt für die Freigabe bis zu 1000 Australische Dollar (708 Euro) Lösegeld.

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ZDNet.de Redaktion

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