Huawei stellt 10 KByte großes Betriebssystem vor

Huawei hat auf seiner Hausmesse das nach seiner Darstellung bisher kleinste Betriebssystem fürs Internet der Dinge (IoT) vorgestellt. LiteOS ist ihm zufolge nur 10 KByte groß. Es soll „für alle Entwickler geöffnet“ werden, die Smart Devices planen, heißt es.

LiteOS unterstützt „Zero Configuration, automatische Erkennung und automatische Vernetzung“. Die Ankündigung erfolgte durch Chief Strategy and Marketing Officer William Xu auf dem Huawei Network Congress 2015. Ihm zufolge ist LiteOS für Smart Homes und Wearables genauso geeignet wie für vernetzte Fahrzeugsysteme.

CSMO William Xu stellt LiteOS vor (Bild: Huawei).

Die Financial Times zitiert Xu mit der Aussage: „Wir wollen für die Anbindung sorgen, nicht die Geräte herstellen.“ Der chinesische Netzwerkkonzern plant also selbst kein umfassendes Angebot an IoT-Hardware, auch wenn Smartphones neben Netzwerkprodukten sein zweites Standbein sind. Entsprechend betont es auch, ein IoT-Ökosystem aufbauen zu wollen. In den letzten Jahren habe man schon an strategischen Pilotprojekten teilgenommen, heißt es.

Huawei erwartet, dass es 2025 rund 100 Milliarden mit dem Internet vernetzte Geräte geben wird. Stündlich soll sich diese Zahl dann um etwa zwei Millionen Sensoren erhöhen. Xu nannte als Beispiel eine Zahnbürste, die dem Nutzer Putztipps gibt und seine Gründlichkeit überprüft.

Zugleich ist LiteOS eine von drei Kernkomponenten eines Huawei-Konzepts namens Agile IoT Solution. Die anderen beiden heißen Agile IoT Gateway und Agile Controller, sind also die von der Plattform benötigten Bausteine für Netzwerk und Endgeräte.

Technische Angaben zu LiteOS machte Huawei nicht. Unklar ist auch, ob die angekündigte Öffnung sich auf den Quelltext oder etwa nur auf Programmierschnittstellen (APIs) bezieht.

IoT-Entwickler haben inzwischen eine große Auswahl, welcher Plattform sie sich bedienen wollen, von Panasonics OpenDOF Project bis zur „Intel IoT Platform“ mit Partnern wie Accenture, Capgemini, Dell sowie SAP oder auch Snappy Ubuntu Core von Canonical.

Zudem hat Microsoft eine Azure IoT Suite vorgestellt. Dabei handelt es sich um einen Cloud-Dienst, der die Verbindung, Verwaltung und Analyse von Internet-der-Dinge-Installationen unterstützen soll. Windows 10 wird ebenfalls in einer Version für das Internet der Dinge erscheinen.

Als neuralgischer Punkt des Internets der Dinge gilt die Sicherheit. HPs Sicherheitsabteilung fand vergangenes Jahr bei Stichprobenuntersuchungen in zehn Geräten im Schnitt je 25 Schwachstellen. McAfee schlägt vor, internetfähige Geräte grundsätzlich vom Sicherheitsgedanken her zu konzipieren.

Tipp: Was haben Sie über Big Data abgespeichert? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago