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Google entwickelt IoT-Betriebssystem „Brillo“

Google entwickelt angeblich unter dem Codenamen „Brillo“ ein Betriebssystem für das Internet der Dinge (Internet of Thing, IoT). Wie The Information berichtet, soll es auf Android basieren und auf Low-Power-Geräten mit 32 oder 64 MByte RAM lauffähig sein. Quellen von Fortune zufolge wird Google das IoT-OS auf seiner Entwicklerkonferenz Google I/O präsentieren, die in der kommenden Woche stattfindet.

Viele Gerätehersteller setzen inzwischen auf das Konzept, mithilfe von Sensoren und anderen Technologien praktisch jedes erdenkliche Gerät mit dem Internet zu verbinden. Gartner geht davon aus, dass im Jahr 2020 rund 26 Milliarden Geräte internetfähig sein werden – 2009 waren es gerade 900 Millionen. IDC schätzt das Volumen des IoT-Markts im Jahr 2020 auf 3,04 Billionen Dollar.

Ein einheitliches Betriebssystem für Smart-Home-Geräte wäre für die Gerätehersteller sehr hilfreich. Es würde Kompatibilitätsprobleme zwischen den Geräten der unterschiedlichen Anbieter lösen. Sie könnten beispielsweise darauf vertrauen, dass ein mit Brillo ausgestatteter Toaster mit der auf Brillo basierenden intelligenten Glühbirne kommunizieren kann.

Brillo wäre aber auch für Google ein wichtiger Schritt im Wachstumsmarkt IoT. Ein Betriebssystem ist einem geringeren Konkurrenzdruck ausgesetzt als die davon angetriebenen Geräte. Das würde vor allem dann gelten, wenn es Google gelingt, mit Brillo ähnliche Marktanteile zu erreichen wie mit Android im Smartphone-Segment.

Allerdings arbeitet Googles Konkurrenz schon an eigenen Lösungen. Huawei stellte diese Woche mit LiteOS das nach seiner Darstellung bisher kleinste Betriebssystem fürs Internet der Dinge vor. Es ist angeblich nur 10 KByte groß. Trotzdem soll es „Zero Configuration, automatische Erkennung und automatische Vernetzung“ unterstützen. LiteOS soll für Smart Homes, Wearables und auch vernetzte Fahrzeugsysteme geeignet sein. Samsung enthüllte zuletzt zudem die Chipreihe „Artik„, die ebenfalls in einer Vielzahl von IoT-Geräten zum Einsatz kommen soll. Ergänzend dazu stellt Samsung auch eine freie Entwicklungsplattform zur Verfügung.

[mit Material von Nate Ralph, News.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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