Ende der Passwörter: FIDO zertifiziert erste 31 Produkte

Die FIDO Alliance hat erstmals 31 Produkte von 18 Firmen zertifiziert, darunter Google und Samsung. Sie reichen von Hardware bis zum Log-in-Verfahren. FIDO steht für Fast IDentity Online. Das Branchenbündnis hat sich zum Ziel gesetzt, einen sicheren Ersatz für Passwörter für die Authentifizierung zu schaffen.

Die Spezifikationen der Zertifizierung hatte FIDO im Dezember vorgelegt. Sie bestehen aus zwei Komponenten, Universal Authentication Framework (UAF) sowie Universal 2nd Factor (U2F), und sollen für Interoperabilität zertifizierter Geräte und Verfahren sorgen. Dabei dürfen die Daten selbst (etwa der fürs Log-in verwendete Fingerabdruck) nicht weitergegeben werden, sondern nur der Sachverhalt, dass der Anwender sich authentifiziert hat.

Als Framework wurde etwa das komplette Zwei-Faktor-Google-Log-in-System zertifiziert. Ein Beispiel für einen zweiten Faktor sind hingegen zwei ebenfalls zertifizierte USB-Security-Keys von Yubico, die Googles System schon seit Oktober als Alternative zu einer PIN-Eingabe unterstützt. Und von Nok Noks Authentifizierungssystem für Android wurden gleich drei Elemente zertifiziert.

Außerdem haben jetzt ein Authentifizierungsframework und ein Erkennungssystem für Fingerabdrücke von Samsung die volle FIDO-Zertifizierung erhalten. Samsung bezeichnete sie schon im April als „FIDO Ready„, als es einen darauf basierenden Smartphone-Bezahldienst in Südkorea einführte.

Zum ersten Schwung FIDO-kompatibler Hardware zählen auch Yukey-Armbänder von Egis Technology. Hingegen fehlen noch konkrete Angebote der FIDO-Mitglieder Alibaba, Bank of America oder auch Visa – ebenso wie von Microsoft, das FIDO-Unterstützung für Windows 10 plant. Außerdem hatte Microsoft-Manager Dustin Ingalls im Januar die Rolle eines Präsidenten der FIDO Alliance übernommen.

Windows 10 wird mit „Hello“ ein biometrisches System enthalten, das etwa auf Intels RealSense-Kameras aufsetzt. Als Windows Passport soll es auch Dritten zur Implementierung in Apps und Websites angeboten und offenbar FIDO-kompatibel gemacht werden. Microsoft sagt: „Es gibt kein gemeinsames Passwort, das auf Microsoft-Servern gespeichert und potenziell von Hackern kompromittiert werden könnte.“

Das Ende von Nutzernamen und Passwort als Mittel für die Authentifizierung ist in den letzten Jahren häufig erklärt worden. Neben nicht immer zuverlässigen Fingerabdruckscannern wird bisher hauptsächlich Handvenenerkennung praktiziert – etwa in Notebooks von Fujitsu.

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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