Adobe hat das Aus für Photoshop Touch angekündigt und damit die letzte seiner originalen Mobilanwendungen aufgegeben. Nach der ursprünglichen Einführung der Touch-Apps auf Android-Tablets und später auch auf iPad und Smartphones wurden sie eher vernachlässigt. Künftig will Adobe sie durch modernere Varianten ersetzen, wie es in einem Blogbeitrag mitteilt.
Noch bis Ende des Jahres sollen einige davon zunächst für Android erscheinen. Die nächste Generation der Photoshop-Pro-App – als Gegenstück zum an Verbraucher gerichteten Photoshop Express – wird deutlich mehr mit Adobes aktuellen Anwendungen gemein haben und besser zur Mobilstrategie passen als der Vorgänger.
Photoshop Touch wird hingegen zum 28. Mai aus den App Stores verschwinden und auch keine weiteren Updates mehr erhalten. Allerdings werden Anwender, die es bereits installiert haben, das Programm auf absehbare Zeit weiter in in vollem Umfang nutzen können. Wie sich die Änderung auf den Workflow auswirken könnte, erläutert Adobe in einer Fragen-und-Antworten-Sammlung.
Die neueren Mobil-Apps basieren auf dem Creative SDK, das wiederum auf der Technik der im September 2014 übernommenen Fotobearbeitungsplattform Aviary aufsetzt. Im Vergleich zu Photoshop Touch mit seiner inzwischen etwas angestaubten Oberfläche kann der Nachfolger beispielsweise große Dateien deutlich schneller verarbeiten.
Er bietet auch ein anderes Funktionsset, teilweise weil die Compositing- und Kollagenwerkzeuge von Photoshop Touch in das neuere Photoshop Mix integriert wurden, was eher Adobes aufgabenbasierter App-Strategie entspricht. Stattdessen konzentriert sich der Nachfolger auf unbegrenzt zurücknehmbare Retouchierfunktionen – etwa zur Anpassung von Belichtung, Kontrast, Farbsättigung oder zum Weichzeichnen – sowie auf einige Effekte wie Vignetten und Verflüssigungseffekte.
Allerdings wird sich die neue, noch nicht benannte Photoshop-App (Codename: Project Rigel) in einem deutlich härteren Wettbewerbsumfeld durchsetzen müssen als Photoshop Touch zu dessen Start im Jahr 2011. Daher wird sie im Gegensatz zum je nach Gerät 5 bis 10 Dollar teuren Vorgänger kostenlos sein – eine ebenfalls kostenlose Adobe Login ID vorausgesetzt. Einen Wettberwerbsvorteil gegenüber anderen funktionsreichen Bildbearbeitungs-Apps wie Pixelmator hat sie aber durch die Integration mit Adobes Creative Cloud, für die jedoch Kosten anfallen. Sie ermöglicht den nahtlosen Wechsel zwischen Mobilgerät und Desktop, da sich Bearbeitungen und Bibliotheken auch mit anderen Creative-Cloud-Anwendungen nutzen lassen.
[mnit Material von Lori Grunin, News.com]
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