Sicherheitsforscher der Cambridge University haben auf gebrauchten Android-Smartphones, die zuvor auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt wurden, noch persönliche Daten der früheren Besitzer gefunden. Ihnen zufolge sind mehr als 500 Millionen Geräte, auf denen ältere Android-Versionen laufen, betroffen. Unter anderem ließen sich Details zu Google- und Facebook-Konten, SMS und E-Mails extrahieren.
„Von den meisten Telefonen konnten wir das Google-Master-Cookie abfragen, was bedeutet, dass wir uns in das Gmail-Konto des früheren Eigentümers einloggen konnten“, schreibt der Forscher Ross Anderson in seinem Blog. „Die Gründe dafür sind komplex. Neue Telefone sind generell besser als alte, und die unter der Marke Google angebotenen Geräte sind besser als die OEM-Angebote.“
Um die möglichen Folgen aufzuzeigen, haben die Forscher auch ihre eigenen Geräte zurückgesetzt. „Wir haben dann alle wichtigen Dateien wiederhergestellt und das Telefon neu gestartet“, so Anderson weiter. „Danach hat das Telefon erfolgreich Kontakte, E-Mails und alles andere synchronisiert. Die Google-Token haben wir auf allen Geräten mit fehlerhaftem Factory Reset wiedergefunden, das Master-Token in 80 Prozent der Fälle. Token für andere Apps wie Facebook lassen sich ebenfalls wiederfinden. Wir möchten betonen, dass wir die Token niemals benutzt haben, um auf Konten Dritter zuzugreifen.“
Die Forscher befürchten, dass sich nicht nur Daten von etwa 500 Millionen alten Android-Smartphones wiederherstellen lassen, sondern auch von weiteren 630 Millionen SD-Karten, die zur Erweiterung des internen Speichers benutzt wurden. Das Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen scheitert ihnen zufolge, weil OEMs die Funktionen für die Datenlöschung nicht richtig implementiert haben und zudem Treiber fehlen, die ein vollständiges Löschen unterstützen.
[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]
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