Nokia-CEO Rajeev Suri pokert in der Suche nach „strategischen Optionen“ für die Kartensparte Here. Der Zeitschrift European Communications sagte er Ende vergangener Woche, es gebe „beträchtliches Interesse“, und Nokia benötigte „mehr Zeit“. „Am Ende werden wir möglicherweise überhaupt nicht verkaufen, wenn der Preis nicht stimmt.“
Als Nokia nach der Ankündigung des Kaufs von Alcatel-Lucent Mitte April auch mitteilte, Here stehe zum Verkauf, nannte es einen geschätzten Wert der Kartensparte von 2 Milliarden Euro, obwohl es selbst 2008 noch 8,1 Milliarden Dollar für den US-Kartenanbieter Navteq zahlte, aus dem Here hervorgegangen ist. Anschließend zeichnete sich aber ein Wettbieten ab. Der Fahrdienst Uber soll beispielsweise drei Milliarden Dollar geboten haben; ein späterer Bericht ging von bis zu vier Milliarden Dollar aus, die Uber zusammen mit dem chinesischen Baidu aufbringen wolle.
Weitere Bietergruppen sind dem Vernehmen nach einmal die deutschen Autobauer Audi, BMW und Mercedes und zweitens die chinesische Tencent Holdings, NavInfo sowie der schwedische Buyout-Spezialist EQT Partners AB. Eine dritte Gruppe soll Microsoft zusammen mit drei US-Investoren enthalten. Eine unklare Rolle spielt Facebook, das kürzlich Heres Kartenmaterial in Lizenz nahm – zwar testweise, aber mit dem ausgesprochenen Ziel, seine Kartennutzung „zu vereinheitlichen“.
Nokia Here bietet aktuelles Kartenmaterial für 196 Länder und Live-Traffic-Informationen für 41 Länder. Zu seinen Kunden zählen unter anderem Amazon, Outdoor-Navigationsspezialist Garmin und Oracle. Im Quartal bis 31. März 2015 war Heres Material zudem für 3,6 Millionen neue Fahrzeuge in Lizenz genommen worden – ein Anstieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 29 Prozent. Die Sparte wies 194 Millionen Euro Nettogewinn aus (plus 21 Prozent).
[mit Material von Don Reisinger, News.com]
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