Apple schränkt in diesem Jahr bei seinen jährlichen Upgrades von iOS und OS X angeblich die Integration neuer Features ein und konzentriert sich stattdessen auf Qualität, Verlässlichkeit und Sicherheit. Eine neue Herangehensweise bei der Softwareentwicklung soll außerdem dafür sorgen, dass die erneuerten Betriebssysteme iOS 9 und OS X 10.11 auch auf älteren Geräten noch flüssig laufen. Das berichtet 9to5Mac und beruft sich dabei auf seine Quellen, die sich schon oft als verlässlich erwiesen.
Eine auch an der Oberfläche sichtbare Neuerung ist demnach die von der Apple Watch bekannte Schriftart San Francisco. Sie soll bei beiden Betriebssystemen als Systemschrift eingeführt werden und damit Helvetica Neue ablösen. Auf Apples intelligenter Armbanduhr spielte sie ihren Vorzug aus, auch auf kleinen Displays gut lesbar zu sein.
Helvetica Neue war schon länger die Standardschrift auf Apples Mobilgeräten, kam aber erst im letzten Jahr mit OS X Yosemite auf den Desktop. Dort fand die schlankere Schriftart weniger Anklang, da sie nur bei Retina-Bildschirmen für optimale Lesbarkeit sorgte, den Besitzern von weniger hoch auflösenden Desktops aber gedrängt, unsauber und schlechter lesbar erschien. Mit der schnellen Ablösung durch den San-Francisco-Font könnte Apple auf diese Kritik reagieren. John Gruber fällt bei Daring Fireball auf, dass Apple San Francisco auch für die Tastaturbeschriftung der neuen MacBooks verwendet. „Apple scheint dabei zu sein, es für das ‚User Interface‘ in Software wie auch in Hardware einzusetzen“, kommentiert er.
Apples bei der Entwicklerkonferenz WWDC 2014 vorgestellte Programmiersprache Swift wird den Informanten zufolge ein wesentliches Upgrade erfahren. Apple sei außerdem dabei, viele seiner wesentlichen Anwendungen wie Notizen, Kalender und Erinnerungen an iCloud Drive als Backend anzubinden.
Auf Kernel-Ebene soll ein neues Sicherheitssystem namens Rootless auf OS X wie iOS Malware verhindern, die Sicherheit von Erweiterungen verbessern und sensible Daten stärker sichern. Selbst Nutzer mit Administrationsrechten sei auf Apples Geräten nicht mehr möglich, auf bestimmte geschützte Dateien zuzugreifen. Das System dürfte künftige Jailbreaks erheblich erschweren, auch wenn es auf OS X deaktiviert werden kann.
iOS 9 soll laut 9to5Mac sogar auf A5-basierten Mobilgeräten einschließlich dem ersten iPad Mini und dem ausgelaufenen iPhone 4S lauffähig sein. Um bei solchen Geräten träges Ansprechen und Fehleranfälligkeit zu verhindern, wurde demnach die Softwareentwicklung umgestellt: Statt zuerst eine Version von iOS 9 mit allen Features zu entwickeln und dann einzelne problematische Funktionen zu entfernen, wurde zunächst eine auch auf älteren Geräten gut lauffähige Kernversion von iOS 9 entwickelt und dann mit einem Feature nach dem anderen ergänzt. Auf diese Weise soll es gelungen sein, für ein oder zwei Generationen von Mobilgeräten die Kompatibilität mit iOS 9 zu sichern.
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