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Bundesnetzagentur startet Auktion von Frequenzen für mobiles Breitband

Die Bundesnetzagentur hat mit der im Januar genehmigten Versteigerung von Frequenzen für mobiles Breitband-Internet begonnen. Zu der Auktion sind die Deutsche Telekom, Telefónica und Vodafone zugelassen. Die Erlöse werden hauptsächlich in den Breitbandausbau fließen und je zur Hälfte auf Bund und Länder verteilt.

Die Startgebote lagen insgesamt bei knapp 1,3 Milliarden Euro, in Runde vier kletterte der Betrag auf 1,49 Milliarden Euro. Da es sich wie zuvor bei der Versteigerung von UMTS-Frequenzen um eine offene, aufsteigende, simultane Mehrrundenauktion handelt, ist noch völlig offen, wie lange diese dauern wird. Ab heute wird jeden Werktag von 8 bis 18 Uhr jeweils einmal pro Stunde geboten. Ein neues Gebot muss dabei zunächst jeweils mindestens fünf Prozent über dem aktuellen Höchstgebot liegen. Später kann dieser Wert schrittweise auf drei respektive ein Prozent reduziert werden. Über den aktuellen Stand informiert die Bundesnetzagentur auf ihrer Website.

Die Netzbetreiber müssen den Vorgaben der Bundesnetzagentur zufolge nach der Zuteilung der Frequenzen dafür sorgen, dass binnen drei Jahren deutschlandweit 98 Prozent der Haushalte mit mobilem Breitband versorgt sind. Dabei soll in jedem Bundesland eine Mindestabdeckung von 97 Prozent gewährleistet werden. Außerdem ist für jede Funkzelle eine Mindestbandbreite von 50 MBit/s vorgegeben.

Bei der in einer ehemaligen Kaserne in Mainz stattfindenden Auktion kommen gleich mehrere Pakete mit Funkfrequenzen unter den Hammer. Zum einen werden Mobilfunkfrequenzen in den 900- und 1800-MHz-Bändern versteigert, deren Laufzeit Ende 2016 endet. Zum anderen stehen bisher für den Rundfunk genutzte Frequenzen in den 700- und 1500-MHz-Bändern erstmals für den Mobilfunk zur Auktion. Sie werden durch die nächsten Schritte bei der Umstellung auf die Digitaltechnik (DVB-T2) frei und daher auch als „Digitale Dividende II“ bezeichnet.

In der dritten Runde kletterten die Gebote der aktuellen Frequenzauktion von anfänglich rund 1,2 auf knapp 1,5 Milliarden Euro (Grafik: Bundesnetzagentur).

Insbesondere das 700-MHz-Band könnte auf dem Land zu einer deutlich besseren mobilen Breitbandversorgung beitragen. Da die erforderlichen Basisstationen ohnehin per Glasfaser angebunden werden sollen, könnte dies indirekt auch den Glasfaserausbau in ländlichen Regionen voranbringen – ein Thema, bei dem Deutschland heutzutage weit hinter vielen anderen europäischen Ländern hinterherhinkt.

Allerdings ist noch nicht ganz klar, wann es so weit sein wird. In Deutschland werden Lizenzen üblicherweise für einen Zeitraum von 20 Jahren vergeben. Die Rundfunksender dürfen Stand heute die 700-MHz-Frequenzen noch bis 2025 verwenden – sollen diese aber deutlich früher freigeben. Der Branchenverband Bitkom beispielsweise fordert die Freigabe im nächsten oder spätestens übernächsten Jahr. Mit den zusätzlichen Frequenzen können die Netzbetreiber dann auch den als 5G respektive LTE-Advanced bezeichneten nächsten Mobilfunkstandard umsetzen, der theoretisch Übertragungsraten von bis zu 1 GBit/s unterstützt.

In den USA erzielte eine vergleichbare Auktion von Funkfrequenzen Ende Januar einen Rekorderlös von 44,9 Milliarden Dollar. Versteigert wurde ein als AWS-3 bezeichnetes Paket an mittleren Frequenzen zwischen 1700 MHz und 2100 MHz, unterteilt in 1600 Einzellizenzen. Anfang 2016 sollen als Nächstes auch dort früher für Fernsehen genutzte Frequenzen unter den Hammer kommen.

[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]

ZDNet.de Redaktion

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