Nokias Telekommunikationstochter Nokia Networks kauft Eden Rock Communications, einen Anbieter von Self-Organizing Networks (SON). Dabei handelt es sich laut Nokia um „einen der am schnellsten wachsenden und wichtigsten“ Bereiche der Breitband-Mobilfunkbranche. Einen Preis nannte es nicht.
Die SON-Technik von Eden heißt Eden-NET. Sie wird bisher in GSM-, UMTS- und LTE-Netzen eingesetzt, um Spitzendurchsätze, Zuverlässigkeit und Effizienz im Betrieb zu erhöhen. Nokia will sie mit eigener SON-Technik verschmelzen.
Auf dem Mobile World Congress 2015 hatte Nokia Networks einen „iSON Manager“ vorgestellt, eine SON-Lösung für die Automatisierung heterogener, von mehreren Anbietern genutzter Netze. Betreiber können ihn auch als Clouddienst beziehen. 2014 hatten Nokia und Telefónica O2 Großbritannien schon einen Preis der GSMA für eine SON-Integration erhalten.
Als Teil des Übernahmeprozesses wird Eden Rock eine Tochtergesellschaft ausgliedern, die über seine Werkzeuge für gemeinsame Nutzung von Funkfrequenzen sowie zugehörige Techniken und Patente verfügen wird. Damit können Nokia zufolge LTE-Netze mit Funknetzen von Regierungssystemen, Radarsystemen und externen Mobilnetzwerken koexistieren.
Die Belegschaft von Eden Rock will Nokia in seiner Filiale in Seattle weiterbeschäftigen. Schon bisher operierte das 2007 gegründete Eden Rock Communications im Bundesstaat Washington, in der Stadt Bothell. Zunächst müssen aber die zuständigen Kartellbehörden der Transaktion zustimmen.
Der Tochter Nokia Networks gilt nach dem Verkauf des Hardwaregeschäfts an Microsoft im vergangenen Jahr die ganze Konzentration von Nokia. Durch eine Fusion mit Alcatel-Lucent für 15,6 Milliarden Euro, die 2016 abgeschlossen werden könnte, soll ein global führender Anbieter von Lösungen für Telekommunikationsnetzbetreiber mit Sitz in Helsinki und Forschung in Frankreich entstehen. Zudem verfügt Nokia über eine Tochter für Kartendienste namens Here, die aktuell zum Verkauf steht, und eine für Forschung sowie Lizenzierung patentierter Technik.
[mit Material von Natalie Gagliordi, ZDNet.com]
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