Apple und Google verbessern ihre mobilen Bezahldienste

Apple und Google verstärken ihr Engagement im Markt für mobile Bezahldienste, um sich die Vorherrschaft in dem Bereich zu sichern, der in den kommenden Jahren rasant wachsen soll. Dazu werden sie voraussichtlich in Kürze Neuerungen für ihre jeweiligen Angebote Google Wallet und Apple Pay präsentieren.

Wie die New York Times berichtet, wird Google auf seiner heute beginnenden Entwicklerkonferenz I/O in San Francisco eine neue Version seines mobilen Bezahldiensts präsentieren. Sie soll es Smartphone-Nutzern ermöglichen, sich über ihr Bankkonto gegenseitig Geld zu überweisen. Angeblich wird sich Google zur I/O auch detaillierter zu Android Pay äußern, einer Bezahlplattform für Händler, die es im März offiziell vorgestellt hatte.

Bezahlung mit Google Wallet an einem Verkaufsterminal (Bild: Marguerite Reardon / CNET.com)

Apple wird dann voraussichtlich auf seiner am 8. Juni startenden Worldwide Developers Conference (WWDC) in San Francisco seinerseits Neuerungen für Apple Pay enthüllen. Laut New York Times zählt dazu ein Prämienprogramm für Nutzer des mobilen Bezahldienstes.

Weder Google noch Apple wollten sich zu dem Bericht äußern.

Der Wettbewerb im Markt für mobile Bezahldienste nimmt stetig zu. Zusätzlich zu einer tieferen Verankerung in der Finanzdienstleistungsbranche bemühen sich die großen Technikunternehmen darum, mehr Verbraucher für ihre Produkte und Services zu gewinnen.

Sich die Loyalität der Kunden frühzeitig zu sichern, könnte den Unterschied im Mobile-Payments-Markt ausmachen. Dieser wird den Marktforschern von eMarketer zufolge im kommenden Jahr in den USA auf ein Transaktionsvolumen von 27,5 Milliarden Dollar anwachsen, nach 3,5 Milliarden Dollar im Vorjahr. Die Zahl der Nutzer mobiler Bezahldienste soll sich im selben Zeitraum in den USA auf 36,2 Millionen mehr als verdoppeln. In ähnlichem Tempo wird das Wachstum laut eMarketer bis 2018 weitergehen, so dass dann 57 Millionen Verbraucher ihr Smartphone zum mobilen Bezahlen in Geschäften verwenden.

Zwar gab es schon in den vergangenen Jahren einige mobile Bezahlangebote, doch richtig Bewegung in den Markt kam erst mit dem Einstieg von Apple im vergangenen Herbst. Apple Pay erlaubt es Besitzern einer iPhone 6 oder iPhone 6 Plus unterwegs Kreditkartenzahlungen durchzuführen. In weniger als 72 Stunden nach dem Start wurden eine Million Kreditkarten über den Service genutzt.

HIGHLIGHT

Apple Pay stößt auf erste Hürden

Als Apple im letzten Jahr mit dem iPhone 6 sein neues Bezahlverfahren Apple Pay vorstellte, wurde die Lösung von vielen bereits als nächste Erfolgsgeschichte des US-Unternehmens gefeiert. Ganz so leicht scheint es aber auch für Apple nicht zu sein, den Mobile-Payment-Markt für sich zu erobern. Insidern zufolge verlaufen die Verhandlungen des iPhone-Herstellers in China nicht nach Wunsch. Gleichzeitig arbeitet Samsung an einer Lösung, die womöglich einen entscheidenden Vorteil hat.

Wie Apple Pay wird auch Android Pay die Nahfunktechnik NFC verwenden, um eine Verbindung zwischen Smartphone und Kassensystem herzustellen. Anders als bei Apples Dienst handelt es sich bei Android Pay jedoch nicht um eine eigenständige App, sondern um eine komplette Plattform für Zahlungen in Ladengeschäften sowie in Anwendungen von Drittanbietern.

Apple und Google bekämpfen sich aber nicht nur gegenseitig, sondern müssen sich im Markt für mobile Bezahlungen auch gegen weitere Konkurrenten erwehren, die ähnliche Dienste anbieten. Samsung beispielsweise führte mit seinen Flaggschiff-Smartphones Galaxy S6 und S6 Edge seinen eigenen Service Samsung Pay ein. Und PayPal, das sich noch dieses Jahr von Ebay abspalten wird, hat im März die Übernahme der mobilen Geldbörse Paydiant angekündigt.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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