Google hat auf seiner Entwicklerkonferenz Google I/O neue Partner für sein Ballon-Internet-Vorhaben namens Project Loon vorgestellt. Darunter sind der international tätige Netzbetreiber Telefónica aus Spanien und Telstra aus Australien. Zugleich bilanzierte Google, die Ballons könnten nun länger in der Stratosphäre bleiben als je zuvor, brächten bessere Verbindungen und könnten größere Gebiete abdecken.
Während seiner Präsentation sagte Senior Vice President Sundar Pichai, Loon sei „unser Plan, Ballons an den Rand des Weltraums zu setzen“, dank derer „die nächste Milliarde User“ online gehen könne. Es kommt aus dem 2010 gegründeten Google X Lab unter der Leitung von Astro Teller, der bei Google auch „Captain of Moonshots“ (Kapitän für Mondflüge) genannt wird. Project Loon hatte das Unternehmen im Juni 2013 erstmals vorgestellt.
Pichai zufolge kann ein Loon-Ballon nun ein Gebiet von etwa 4000 Quadratkilometern Fläche mit einer Internet-Bandbreite von 10 MBit/s versorgen. Zum Vergleich: Das ist die Größe des US-Bundesstaats Rhode Island. Das Saarland und auch das österreichische Bundesland Vorarlberg sind je nur rund 2500 Quadratkilometer groß, der Schweizer Kanton Bern mit fast 6000 Quadratkilometern ein Stück größer.
In seiner Rede ging Pichai auch auf Googles Fortschritte bei selbstlenkenden Autos ein. Er machte zwar keine neuen Ankündigungen, berichtete aber von immer mehr Prototypen, die in der Umgebung von Mountain View (also der kalifornischen Google-Zentrale) im Straßeneinsatz seien. Sie hätten über eine Million Meilen (fast 1,7 Millionen Kilometer) ohne einen einzigen Unfall zurückgelegt.
„Solche Projekte stehen im Zentrum all unserer Bemühungen“, sagte der Manager, der etwa auch für Chrome zuständig ist: „Probleme lösen, die die ganze Welt hat.“
Internet per Ballon oder Drohne erforschen auch der brasilianische Staat und Facebook. Im März kündigte Facebook eine Drohne für den Webzugang in entlegenen Gegenden an. Und SpaceX-CEO Elon Musk hatte schon im Januar Pläne öffentlich gemacht, mit einer ganzen Satellitenflotte einen Internetzugang in unterversorgten Gegenden zu schaffen.
[mit Material von Dara Kerr und Richard Nieva, News.com]
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