Intel ist offenbar weiterhin an einer Übernahme des konkurrierenden Chipherstellers Altera interessiert. Beide Unternehmen haben angeblich die im April abgebrochenen Kaufverhandlungen wieder aufgenommen. Mit einer Einigung sei bis Ende der laufenden Woche zu rechnen, berichtet die New York Post unter Berufung auf eine mit der Situation vertrauten Quelle.
Ende März hatte das Bekanntwerden erster Gespräche dafür gesorgt, dass vor allem die Aktie von Altera in die Höhe schoss. Ähnlich verhielt es sich nun nach den Berichten über die erneute Aufnahme der Verhandlungen Ende vergangener Woche: So legte die Altera-Aktie am Freitag zwischenzeitlich um über 3 Dollar auf 49,83 Dollar zu und lag damit nur geringfügig unter dem 52-Wochen-Hoch von 50,10 Dollar. Vor Beginn des heutigen Handelsbeginn in New York legte sie nochmals deutlich zu und stand gegen 10.30 Uhr bei 52,55 Dollar (plus 7,57 Prozent). Intels Aktienkurs zeigte hingegen nur geringe Schwankungen.
Altera mit Sitz im kalifornischen San Jose stellt programmierbare, CMOS-basierte Halbleiter her und entwickelt Software für deren Programmierung. Es wählte 2013 Intel als Foundry für die Herstellung eines 64-Bit-Vierkern-Chips auf Basis der ARM-Architektur. Beide Firmen können also als Partner gelten.
Sollte die Fusion tatsächlich zustande kommen, würde sich damit die Konsolidierung in der Chipindustrie weiter beschleunigen. Um angesichts steigender Kosten und wachsenden Wettbewerbs zu bestehen, schließen sich immer mehr Chiphersteller zusammen. Erst Ende vergangener Woche kündigte Avago die Übernahme seines Konkurrenten Broadcom für 37 Milliarden Dollar an. Zuvor hatten im März NXP und Freescale ihre Fusion bekannt gegeben, und Qualcomm hatte im Oktober den Kauf des britischen Chipherstellers CSR für 2,5 Milliarden Dollar verkündet.
Gartner hat im Januar für 2015 5,4 Prozent mehr Halbleiterumsätze vorausgesagt. Als treibende Kategorien nennen die Marktforscher Smartphones, Ultramobiles und das aufkommende Internet der Dinge. Gegenüber einem Umsatzplus von 7,9 Prozent im Vorjahr lässt das Wachstum allerdings nach. Einer der Gründe ist der DRAM-Markt, wo die Nachfrage 2015 nicht länger die Produktion übersteigt.
Update von 16.30 Uhr: Inzwischen hat Intel die Übernahmepläne offiziell bestätigt. Wie vom Wall Street Journal berichtet, will es 54 Dollar je Aktie in bar zahlen, was einem Aufschlag von 10,5 Prozent auf den Schlusskurs von Freitagabend entspricht. (Aktuell steht der Kurs jedoch schon bei 51,86 Dollar.) Damit hat die Akquisition einen Gesamtwert von rund 16,7 Milliarden Dollar. Sie soll in sechs bis neun Monaten abgeschlossen sein.
[mit Material von Ben Fox Rubin, News.com]
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