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Computex: AMD stellt sechste Generation seiner A-Serie-Prozessoren vor

Nach Intel hat auch AMD auf der Computex in Taipeh neue Prozessoren vorgestellt. Die sechste Generation der A-Serie-APUs mit dem Codenamen Carrizo soll trotz identischer Strukturbreite von 28 Nanometern deutlich energieeffizienter arbeiten als der Vorgänger Kaveri. Angekündigt wurden Mobilvarianten der Reihen FX und A mit 12 bis 35 Watt Verlustleistung.

AMD-Produktmanager Kevin Lensing hat auf der Computex in Taipeh die sechste Generation der A-Serie-APUs vorgestellt (Bild: ZDNet.com).Konkret handelt es sich um die Modelle FX-8800P, A10-8700P und A8-8600P. Der FX-8800P mit Radeon-R7-Grafik besitzt insgesamt zwölf Rechenkerne (vier CPU- und acht GPU-Cores) und einen Basistakt von 2,1 GHz (Boost-Frequenz: 3,4 GHz). Die A-Versionen A10-8700P und A8-8600P kommen jeweils mit einer Radeon-R6-Grafik und zehn Rechenkernen (vier CPU- und sechs GPU-Cores). Sie arbeiten standardmäßig mit 1,8 respektive 1,6 GHz Takt (Boost-Frequenz: 3,2 beziehungsweise 3 GHz). Die GPUs des FX-8800P und A10-8700P takten jeweils mit 800 MHz, der Grafikkerne des A8-8600P mit 720 MHz. Alle Modelle unterstützen maximal DDR3-2133-RAM.

Im Vergleich zu Kaveri verspricht AMD für die Carrizo-APUs allgemein eine Steigerung bei CPU- und Grafikleistung im zweistelligen Prozentbereich. Die Akkulaufzeit von Notebooks soll sich durch die neuen APUs gegenüber dem Vorgänger Kaveri in etwa verdoppeln.

Von den neuen Chips erhofft sich AMD, im Notebook-Markt wieder etwas Boden auf Intel gutmachen zu können. Dessen Chips kommen schätzungsweise in mindestens 90 Prozent aller Geräte zum Einsatz. Statt im von Intel dominierten High-End-Segment zu konkurrieren, konzentriert sich AMD inzwischen darauf, in der Einstiegs- und Mittelklasse zu bestehen. Entsprechend sind die neuen Carrizo-APUs für Notebooks im Preisbereich zwischen 400 und 700 Dollar vorgesehen. Solche sollen in den kommenden Monaten unter anderem von Asus, Acer, Lenovo und Toshiba auf den Markt kommen.

AMD spricht von einem „echten“ System-on-Chip-Design, da die Southbridge vollständig integriert ist und Carrizo somit Chipsatzfunktionen wie 6-GBit/s-SATA und USB 3.0 bereitstellt. Es nutzt zudem eine neue Generation CPU- und GPU-Kerne, deren Anzahl gegenüber Kaveri aber gleich geblieben ist. Kaveris Steamroller-Rechenkerne wurden durch vier „Excavator“-Cores ersetzt, die nicht nur leistungsfähiger (5 Prozent höhere Pro-MHz-Performance), sondern auch bis zu 40 Prozent energieeffizienter sein sollen. Die auf die dritte Generation der GCN-Architektur aktualisierten acht oder sechs Radeon-GPU-Kerne verfügen weiterhin über je 64 Shader-Einheiten und eine eigene Stromversorgung. Sie sollen bei gleicher Frequenz 20 Prozent sparsamer sein oder bei gleicher Leistungsaufnahme 10 Prozent höher takten. Außerdem verspricht AMD Unterstützung für Microsoft kommende Grafikschnittstelle DirectX 12, die Bestandteil von Windows 10 sein wird.

Wie schon bei Kaveri setzt AMD auf eine heterogene System-Architektur (HSA). Dies bedeutet, dass CPUs und GPUs eng zusammenarbeiten, aber unterschiedliche Aufgaben übernehmen, sodass sie ihre jeweiligen Stärken ausspielen können. So eignen sich CPUs besser für serielle, GPUs aber besser für parallele Rechenaufgaben. Die Verteilung soll eine hohe Performance bei geringer Leistungsaufnahme ermöglichen. CPU und GPU nutzen zudem den gleichen Speicherbereich. Dadurch müssen Daten, die übergeben werden, nicht mehr vom Speicherblock des einen in den des anderen kopiert werden. Dank heterogener Warteschlangen können die Recheneinheiten sich auch gegenseitig Aufgaben übermitteln oder selbst zuweisen. In älteren Architekturen war dafür stets nur die CPU zuständig. Carrizo bietet als erster Chip vollständige Unterstützung der im März von der HSA Foundation verabschiedeten Spezifikation Heterogeneous System Architecture 1.0.

Mit Carrizo hat AMD ebenfalls die Packdichte erhöht, also die Anzahl der Transistoren pro Quadratmillimeter. So sind die Excavator-Kerne 23 Prozent kleiner als die Steamroller-Cores. Insgesamt bietet die neue APU-Generation 3,1 Milliarden Transistoren und damit rund 29 Prozent mehr als Kaveri bei nahezu gleicher Die-Größe. Dadurch bleibt mehr Platz für Grafik- und Multimedia-Komponenten. So unterstützen die neuen Chips beispielsweise die Hardware-Dekodierung von H.265-Video in 4K-Auflösung und bieten eine 3,5-mal höhere Transkodierungsleistung als Kaveri-APUs.

[mit Material von Aloysius Low, CNET.com]

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ZDNet.de Redaktion

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