Wie das Wall Street Journal berichtet, haben T-Mobile USA und der Fernsehsatellitenbetreiber Dish Verhandlungen über einen Zusammenschluss begonnen. Bisher steht offenbar nur fest, wer das neue Gemeinschaftsunternehmen leitet. Den Quellen der Zeitung zufolge soll Dish-CEO Charlie Ergen den Posten des Vorstandsvorsitzenden erhalten. T-Mobile-Chef John Legere wäre als Chief Executive Officer für das Tagesgeschäft verantwortlich.
T-Mobile USA ist mit 39 Millionen Kunden derzeit der viertgrößte Mobilfunkprovider in den USA. Dish versorgt 13,8 Millionen Kunden mit Satelliten-TV und ist damit die Nummer zwei in seinem Markt. Zudem haben 591.000 Verbraucher einen satellitenbasierten Internetanschluss des Unternehmens abonniert.
Ein Zusammenschluss der beiden Unternehmen würde die laufende Konsolidierung im Bereich Fernsehen und Telekommunikation in den USA fortsetzen. AT&T hatte kürzlich den Kauf des Dish-Konkurrenten DirecTV für 48,5 Milliarden Dollar angekündigt. Charter Communications will sich mit Time Warner Cable und Bright House Networks zusammentun. Diese Transaktionen haben einen Umfang von rund 66 Milliarden Dollar.
Dish hatte sich schon 2013 für einen Einstieg in den Mobilfunkbereich interessiert. Vor zwei Jahren war das Unternehmen einer der Bieter für Sprint, das letztlich für 21,6 Milliarden Dollar an den japanischen Konzern Softbank ging. Im selben Jahr hatte auch T-Mobile-Chef John Legere erstmals einen Zusammenschluss mit Dish ins Auge gefasst.
Auch im Januar war über eine Fusion der beiden Firmen spekuliert worden, nachdem Dish im Rahmen einer Auktion der Federal Communications Commission 13,3 Milliarden Dollar für Funkfrequenzen für die Übertragung von Daten ausgegeben hatte. Da Dish auch schon zuvor Funkfrequenzen ersteigert hatte, sollte es alle Voraussetzungen für den Aufbau eines eigenen Mobilfunknetzes erfüllen, um die Konkurrenz im US-Markt zu verschärfen.
Alternativ könnte sich Dish auch auf einen Frequenztausch mit anderen Mobilfunkanbietern einlassen. Legere sagte im Februar, er kenne Dishs Pläne nicht, aber egal ob es sich um eine Akquisition oder eine Partnerschaft handle, sein Unternehmen sei interessiert. „Uns gefällt, was sie machen“, so Legere in einem Interview. „Es ist sinnvoll, miteinander zu reden.“ Den Bericht des Wall Street Journal wollten beide Unternehmen nicht kommentieren.
[mit Material von Steven Musil, News.com]
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