Categories: MobileSmartphone

Schwache Nachfrage: HTC senkt Umsatzprognose fürs zweite Quartal

HTC hat am Freitag überraschend seine Umsatzprognose für das zweite Fiskalquartal nach unten korrigiert. Wie das Wall Street Journal berichtet, gibt das taiwanische Unternehmen als Grund an, dass die Nachfrage nach seinen Produkten zuletzt deutlich geringer war als angenommen. Als Folge rechnet HTC zudem nun mit einem Nettoverlust im zweiten Quartal.

Der Fehlbetrag soll zwischen 7,95 und 9,05 Milliarden Taiwan-Dollar liegen, was bis zu 261 Millionen Euro entspricht. 2,9 Milliarden Taiwan-Dollar entfallen alleine auf eine Wertberichtigung auf ungenutzte Produktionsanlagen. Zum Vergleich, zwischen dem zweiten Quartal 2014 und dem ersten Quartal 2015 hatte HTC in zwölf Monaten einen Überschuss von 3,76 Milliarden Taiwan-Dollar (108,6 Millionen Euro) erwirtschaftet.

Seinen Umsatz in den Monaten April bis Juni schätzt der Smartphonehersteller nun auf 33 bis 36 Milliarden Taiwan-Dollar (bis zu 1,04 Milliarden Euro). Das würde einem Umsatzrückgang von fast 50 Prozent entsprechen. Im Vorjahreszeitraum wies die Bilanz Einnahmen von 65,1 Milliarden Taiwan-Dollar aus. HTCs letzte Prognose lag bei 46 bis 51 Milliarden Taiwan-Dollar.

„Die neue Umsatzvorhersage beruht auf einer schwächeren Nachfrage nach High-End-Android-Geräten“, teilte HTC mit. Zudem fielen die Verkäufe in China geringer aus als erwartet. Damit verliert HTC offenbar nicht nur Marktanteile in dem für die Gewinnmargen wichtigen Premium-Segment, sondern auch im Wachstumsmarkt China.

Apple hatte dort im vergangenen Quartal seine Einnahmen um 71 Prozent gesteigert. Das Unternehmen aus Cupertino profitierte vor allem vom Erfolg seiner aktuellen iPhone-Generation, die dank größerer Displays viele Android-Kunden zum Wechsel zu iOS verleiten konnte. HTC muss sich allerdings nicht nur gegen Apple, sondern auch gegen Anbieter wie Samsung, Lenovo, Huawei und Xiaomi wehren.

Schon vor Bekanntgabe der neuen Umsatzprognose war der Kurs der HTC-Aktie an der Börse in Taiwan laut WSJ auf einen neuen Tiefstand von 92,80 Taiwan-Dollar gesunken. Nach Handelsbeginn am Montag fiel der Kurs zwischenzeitlich um rund 9,9 Prozent auf 83,60 Taiwan-Dollar (2,14 Euro).

Tipp: Kennen Sie alle wichtigen Smartphone-Modelle, die letztes Jahr vorgestellt wurden? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

6 Tagen ago