Die US-Bundespolizei hat in Chicago einen Verdächtigen im Fall ausspionierter iCloud-Kunden Prominenter im vergangenen Jahr festgenommen. Von der Chicago Sun-Times sowie Gawker eingesehene Gerichtsunterlagen zeigen zudem, dass der Mann laut Ermittlungen des FBI auf 572 iCloud-Konten und „in Summe 3263-mal auf iCloud-Konten zugriff“. Diese Vorgänge ereigneten sich zwischen 31. Mai 2013 und 31. August 2014.
Das FBI beschlagnahmte in Chicago mehrere Computer, ein Mobiltelefon, Storage-Geräte und ein Kindle-Fire-Tablet. Wie es auf die Spur des Verdächtigen kam, ist unklar. Wer sich hunderte Passwörter von Prominenten der höchsten Kategorie zu verschaffen weiß, dürfte auch ein VPN zu benutzen verstehen, argumentiert Gawker.
Der als „Celebgate“ oder auch „Fappening“ bezeichnete Vorfall ereignete sich im Sommer 2014. Unbekannte veröffentlichen damals Nacktbilder bekannter Schauspielerinnen wie Michelle Keegan (Coronation Street), Jennifer Lawrence (Hunger Games), Kirsten Dunst (Spider Man) und der Sängerin Ariana Grande im Forum 4chan. Wie Apple später bestätigte, stammten sie aus iCloud-Konten. Lawrence nannte den Diebstahl in einem Interview mit Vanity Fair damals ein „Sexualverbrechen“.
Laut den jetzt öffentlich gemachten Unterlagen wurden manche der erotischen Aufnahmen per E-Mail an den jeweiligen Partner verschickt, andere aber nur auf dem Smartphone gespeichert. Mehrere Opfer sagten der Polizei demnach auch, sie seien im Zeitraum vor Veröffentlichung der Fotos einmal aus dem eigenen iCloud-Konto ausgesperrt gewesen. Andere berichten, auf Phishing-Nachrichten hereingefallen zu sein und Namen und Passwort preisgegeben zu haben.
Apple reagierte auch, indem es nun jedes Mal eine Warnmail und eine Push-Benachrichtigung verschickt, wenn jemand ein Passwort ändern oder ein Konto mit einem neuen Gerät zu synchronisieren versucht. Dies soll ein sofortiges Eingreifen ermöglichen. CEO Tim Cook sagte diesbezüglich dem Wall Street Journal, es habe nicht an Apples Sicherheitsarchitektur gelegen, der Konzern hätte aber mehr tun können, um seine Kunden auf Gefahren hinzuweisen und sie etwa zum Einsatz starker Passwörter zu motivieren. „Wenn ich von dem schrecklichen Fall, der eingetreten ist, einen Schritt zurück mache und nachdenke, was hätten wir mehr tun können, fällt mit vor allem das Element Sicherheitsbewusstsein ein. Ich glaube, wir haben die Verantwortung, das zu verschärfen. Das ist eigentlich kein Problem.“
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