Googles Smart-Home-Tochterunternehmen Nest wird in der kommenden Woche eine erste Kamera namens Nest Cam vorstellen, die auf Technik der übernommenen Firma Dropcam basiert. Das übermittelte Droid-Life zunächst als Gerücht. Inzwischen hat es aber von einer anonymen Quelle eine Bestätigung erhalten und auch erste Produktbilder veröffentlicht.
Dropcam Pro“ getestet. Gegenüber früheren Dropcam-Modellen wurde den Bildern nach zu urteilen das Gehäuse deutlich verschlankt und modernisiert. Schließlich wird Nest von Tony Fadell geleitet, der auch als „Vater des iPod“ gilt.
Da noch keine offizielle Ankündigung erfolgte, bleiben Preis und Verfügbarkeit vorerst unbekannte Größen. Dem Blog zufolge wurde die enthaltene Technik monatelang unter dem Tarnnamen „Zu den in den Tests nach und nach eingeführten Features zählen demnach Videostreaming mit 1080p und ein vereinfachter Set-up-Vorgang via Bluetooth und QR-Codes. Auch ein Antrag Nests bei der Kommunikationsbehörde FCC hatte einen Verweis auf integriertes Bluetooth enthalten. Zusätzlich wird die Nest Cam demnach wie der Vorgänger WLAN nach IEEE 802.11b/g/n für die Datenübertragung unterstützen.
Zudem hat Nest laut Droid-Life seine Android-App überarbeitet, die künftig auch der Steuerung der Kamera dienen wird. Sie hat eine modernere Oberfläche erhalten, die runde Buttons in den Mittelpunkt der Steuerung stellt. Offenkundig zeigt sie nun auch Dropcams und ihren Status. Zugleich wird sie weiter Zugriff auf Thermostate und Rauchmelder von Nest geben und so zum zentralen Bedienpunkt für alle Nest-Produkte werden.
Nest, das selbst seit Januar 2014 zu Google gehört, aber weitgehend eigenständig agiert, hatte Dropcam im Juni 2014 übernommen – für 555 Millionen Dollar. Dropcam stellt Kameras und Sensoren für die Heimüberwachung her. Seither ist ein Jahr ohne Produktankündigung verstrichen.
Zusätzlich kaufte Nest im Oktober 2014 Revolv, den Hersteller eines Smart Hub, der aber eingestellt wurde. Ein Nachfolgeprodukt liegt auch in diesem Fall noch nicht vor. Nest baute zudem sein Kompatibilitätsprogramm „Works with Nest“ deutlich aus. Neuzugänge auf der Liste unterstützter Geräte waren im Herbst die Smartwatch Pebble, ein sprachgesteuerter Wecker und ein Bewässerungssystem.
Zudem führte der Mutterkonzern Google eine Sprachsteuerung für Nest-Thermostate im Browser Chrome sowie den Google-Apps für Android und iOS ein. Celsiusangaben sind ebenso möglich wie Fahrenheit, relative Angaben genauso wie fixe Temperaturen. Die App benötigt einmalig eine Berechtigung für den Thermometer-Zugriff. Grundsätzlich hat Google selbst laut Nest keine Berechtigung oder Möglichkeit, auf Daten aus Heimnetzen der Anwender zuzugreifen.
Letzte Woche hatten fünf Apple-Partner erste kompatible Produkte zu dessen Heimautomatisierungsplattform HomeKit angekündigt – und damit natürlich auch den Druck auf Nest erhöht. Für den deutschen Markt sind vor allem vier Sensoren von Elgato relevant. Sie registrieren offene Türen, Außen- oder Innenklima oder messen den Stromverbrauch verbundener Produkte. Die anderen Neuheiten kommen von Ecobee, iHome, Insteon und Lutron. Später folgte Philips mit der Ankündigung, seine LED-Leuchten der Hue-Reihe zu Apples Plattform kompatibel zu machen.
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