Categories: BrowserWorkspace

Chrome für Mac wird energieschonender

Google hat auf Beschwerden von Nutzern reagiert, wonach sein Browser Chrome den Akku von MacBooks stärker belastet als Apples eigener Browser Safari. Wie Betanews berichtet, soll Chrome die Akkulaufzeit um bis zu zwei bis drei Stunden reduzieren.

In einem Google+-Eintrag schreibt Entwickler Peter Kasting, Google habe nun verschiedene Probleme identifiziert und behoben. Unter anderem habe der Rendering-Prozess für Hintergrund-Tabs bisher dieselbe Priorität gehabt wie das Rendering für sichtbare Tabs. Jetzt habe der Prozess für Hintergrund-Tabs eine geringere Priorität. Bei verschiedenen Leistungstests habe sich dadurch die Zahl der Wakeups, also das Aufwecken der CPU aus einem Stromsparmodus, um bis zu 50 Prozent reduziert.

Zudem hat Google den Energiebedarf des Browsers beim Aufruf bestimmter Websites gesenkt, bei denen Safari für die Darstellung laut eigenen Tests deutlich weniger Wakeups benötigt und auch den Prozessor weniger auslastet. Als Beispiel nennt Kasting die Google-Suche. Für dieselben Ergebnisse wecke Safari die CPU innerhalb von 30 Sekunden 120-mal auf, Chrome 390-mal. Safari laste die CPU damit zu 0,1 Prozent aus, Chrome zu 0,3 Prozent. Inzwischen erreiche Chrome bei der Google-Suche dieselben Werte wie Safari.

Bei anderen Websites hat Google Kasting zufolge zwar auch Verbesserungen erreicht, aber noch nicht mit Safari gleichgezogen. Für die Website Capitalone.com benötigt Chrome nach Einführung der Verbesserungen immer noch 721 Wakeups in 30 Sekunden – Safari liegt bei 490 Wakeups. Beim Aufruf von Amazon.com lastet Safari die CPU zu 0,1 Prozent aus – Chrome kommt aktuell auf eine Auslastung von 0,2 Prozent.

„Das Chrome Team hat nicht vor, ruhig dazusitzen, wenn unsere Nutzer leiden“, schreibt Kasting. „Ihr könnt von uns weitere Verbesserungen in diesem Bereich erwarten.“

Anfang Juni hatte Google schon eine Neuerung vorgestellt, die den Stromverbrauch auf Notebooks reduzieren soll. Eine zusammen mit Adobe entwickelte Funktion spielt Flash-Inhalte nicht mehr automatisch ab, falls sie nicht „zentral für eine Website“ sind. Chrome unterscheidet unter anderen zwischen Flash-Animationen und Videos. Google zufolge reduziert die Änderung „den Stromverbrauch erheblich“.

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Browsern aus? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

CYBERsicher Notfallhilfe für mittelständische Unternehmen

Transferstelle Cybersicherheit im Mittelstand hat Tool entwickelt, das Unternehmen hilft, einen Vorfall einzuschätzen und in…

6 Stunden ago

135 Millionen kompromittierte Konten in Deutschland

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland durchschnittlich vier Nutzerkonten von Onlinediensten pro Sekunde kompromittiert.

6 Stunden ago

Microsoft entfernt Standortverlauf aus Windows

Die Änderung betrifft Windows 10 und Windows 11. Künftig verzichtet Windows somit auf die lokale…

9 Stunden ago

Bericht: TSMC verhandelt Übernahme von Intels Chip-Fabriken

Es geht um eine Mehrheitsbeteiligung. TSMC soll jedoch den Betrieb der Chip-Produktion von Intel vollständig…

14 Stunden ago

Passwort-Cracking: Die drei gefährlichsten Angriffsmethoden und wie man sich davor schützt

Der Bedeutung von Passwörtern wird selten Aufmerksamkeit gewidmet, bevor es zu einem Bruch der Datensicherheit…

14 Stunden ago

Schwachstellen bei Wearables mit medizinischen Teilfunktionalitäten

BSI-Abschlussbericht belegt erhebliche Schwachstellen in der Datensicherheit und im Schutz der übermittelten Gesundheitsinformationen von Wearables.

1 Tag ago