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Alibaba startet Videodienst

Der chinesische Konzern Alibaba wird in etwa zwei Monaten einen On-Demand-Videodienst im Stil von Netflix einführen. Das hat er auf einer Pressekonferenz in Schanghai mitgeteilt, wie Reuters berichtet. Der Name wird demnach TBO lauten – kurz für Tmall Box Office und zugleich ähnlich klingend wie HBO (Home Box Office), eine Fernseh-Tochter von Time Warner, die ebenfalls über ein Streamingportal verfügt und zudem für eigene Serien wie Game of Thrones bekannt ist.

Die Alibaba Group und ihre Marken (Bild: Alibaba)

Alibaba-Manager Patrick Liu erklärte, TBO werde sowohl zugekaufte Filme und Serien aus China und anderen Ländern als auch Eigenproduktionen anbieten. Alibaba gehört unter anderem eine Mehrheit an der Produktionsfirma Chinavision.

Der Manager formulierte: „Unsere Mission ist, wie bei ganz Alibaba, Home Entertainment neu zu definieren. Unser Ziel ist es, wie HBO in den Vereinigten Staaten oder auch wie Netflix zu werden.“

Anders als die meisten Konkurrenzangebote in China wird TBO 90 Prozent seiner Inhalte kostenpflichtig anbieten. Liu erklärte, Nutzer könnten entweder einzelne Programme buchen oder ein monatliches Abo abschließen. 10 Prozent der Inhalte werde man kostenlos für alle zugänglich machen.

Das in den USA börsennotierte Alibaba gerät durch die Neugründung möglicherweise in einen Interessenkonflikt: Es hatte im vergangenen Jahr einen Anteil von 16,5 Prozent an der großen chinesischen Streamingplattform Youku Tudou erworben. Im heftig umkämpften chinesischen Internet-Videomarkt wird TBO außerdem mit Angeboten von Baidu, Leshi, Sohu.com und Tencent rivalisieren müssen.

Netflix selbst (Jahresumsatz: 1,57 Milliarden Dollar) erwägt dem Vernehmen nach eine Expansion nach China – einen für US-Firmen allerdings äußerst schwierigen Markt. Alibaba hingegen (Jahresumsatz: 4,2 Milliarden Dollar) sieht die US-Anbieter vorerst als Inspiration und nicht als Konkurrenz: Sein Executive Chairman und Gründer Jack Ma erklärte kürzlich, er sei konzentriert darauf, US-Partnerschaften aufzubauen – besonders wenn es um den Online-Handel mit US-Waren gehe.

[mit Material von Jessica Dolcourt, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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