Microsoft hat sich entschieden, Verschlüsselung bei Zugriffen auf seine Suchmaschine Bing zum Standard zu erheben. Damit setzt es um, was Google bereits 2011 und Yahoo 2013 eingeführt hatten. Allerdings konnten Nutzer seit rund eineinhalb Jahren optional auch per HTTPS auf Bing zugreifen.
In den USA hat Bing kürzlich einen Marktanteil von 20 Prozent erreicht. Das berichtete zumindest ComScore für die Desktop-Suche. StatCounter sieht im gleichen Markt nur einen Anteil von 11,8 Prozent für Bing. Microsoft wirbt in den USA aggressiv mit Prämien und neuen Features um Nutzer für seine Suche. In Europa ist die Microsoft-Suchmaschine weiter eine Randerscheinung.
Während die Facebook-Suche eine jahrelange Zusammenarbeit mit Microsofts Suchmaschine im Dezember 2014 beendete, ist Bing auch Standardsuche hinter Apples persönlichem Assistenten Siri. Den wegfallenden Facebook-Traffic konnte Microsoft wohl auch dadurch kompensieren, dass es Word Online als erstes Office-Programm mit einer Bing-Suche ausstattete. Der offizielle Name lautet „Insights for Office“. Die Funktion nutzt das aktuelle Dokument als Kontext. Microsoft zufolge können dadurch nicht etwa mehrere Ergebnisse, sondern das eine richtige Ergebnis eingeblendet werden. Der Suchvorgang lässt sich auch übers Kontextmenü starten.
Standardmäßige Verschlüsselung von Zugriffen hat gerade erst die Wikimedia Foundation für ihre Sites einschließlich Wikipedia eingeführt. Zudem stellt sie durch Verwendung von HTTP Strict Transport Security sicher, dass Verbindungen mit Transport Layer Security (TLS) nicht auf eine ältere – möglicherweise schwächere – Version heruntergestuft werden können, wie dies jüngst bei Logjam und bei Freak der Fall war.
Auch das Weiße Haus hat letzte Woche beschlossen, alle US-Bundeswebsites auf HTTPS umzustellen. Dies soll bis Ende 2016 geschehen. Und weil auch Mozilla eine prinzipielle Abkehr von unverschlüsseltem Internet-Traffic ratsam scheint, schlägt es vor, neue Internetfunktionen künftig nur für verschlüsselte Sites einzuführen.
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