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Bericht: Googles Android One läuft in Indien aus

Googles groß angekündigte 100-Dollar-Smartphone-Initiative Android One ist in Indien deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben, und es gibt kaum Interesse an einer Fortsetzung. Das berichten Medien im Land, etwa die Economic Times.

Kostet nur noch 66 Euro: Karbonn Sparkle V (Bild: Google)Ihr zufolge wurden zwischen September 2014 und Mai 2015 nur rund 800.000 Geräte verkauft – wenig im Vergleich etwa zu Flash-Sales von Xiaomi, das auch einmal 2 Millionen Geräte in zwölf Stunden abverkauft. Insgesamt kauften indische Verbraucher allein im Weihnachtsquartal 2014 rund 22 Millionen Smartphones.

Als weitere Belege führt die Zeitung fallende Preise an: Das Modell von Karbonn wurde etwa von 6399 Rupien auf 4798 Rupien gesenkt, kostet also umgerechnet nur noch rund 66 Euro. Vor allem aber haben Googles drei Android-One-Hardwarepartner in Indien – neben Karbonn sind dies Micromax und Spice – kein Interesse mehr, das Experiment fortzusetzen. Die Economic Times zitiert Prashant Bindal, den CEO von Spice Mobility: „Wir haben verkauft, was wir importiert hatten, aber jetzt passiert nichts Konkretes mehr.“

Auch bei potenziellen neuen Partnern hat das Interesse nachgelassen, wie Intex‘ Chef fürs Telefongeschäft Sanjay Kalirono sagt: „Alles war fertig, das Produkt vorbereitet, aber es gab keine Reaktion des Markts, weshalb wir den Plan aufgegeben haben.“ Und ein Manager von Xolo nannte auch Gründe: „Es gibt wenig Möglichkeiten, sich zu differenzieren.“

Marktforscher Tarun Pathak von Counterpoint Research sieht Google selbst als größten Konkurrenten: In diesem Preisbereich gebe es einfach auch viele andere Android-Angebote. Das allerdings würde heißen, dass Verbraucher sich für Marken der Hersteller mehr interessieren als fürs Betriebssystem. Vor allem aber setzten Google und Partner schwerpunktmäßig auf Onlineverkäufe – in einem Land, in dem sich E-Commerce erst langsam entwickelt, und mit einem Smartphone für Erstkäufer.

Google selbst will an Android One in Indien festhalten, wie der örtliche Chef fürs Produktmanagement Cesar Sengupta der Zeitung sagte. „Intern bei Googe sind wir sehr glücklich mit Android One. Wir lernen viel und machen in neuen Märkten vieles besser. Auch in Indien wird die nächste Welle besser abgewickelt werden. Wir rücken nicht von diesem Programm ab.“ Neben einer besseren Handelsstrategie soll eine Möglichkeit zur Verbindung zwischen Android-One-Smartphones und Chromebooks neuen Schwung bringen.

Alle Android-One-Geräte basieren auf Googles im Juni 2014 auf seiner Hausmesse I/O vorgestelltem Referenzdesign, ähneln sich also stark. Sie verfügen sämtlich über ein 4,5 Zoll großes Display, das 854 mal 480 Bildpunkte auflöst. Als Prozessor dient das Quad-Core-SoC MT6582 von MediaTek mit einer Taktrate von 1,3 GHz. Ihm stehen 1 GByte RAM und 4 GByte interner Speicher zur Seite. Letzterer lässt sich mittels MicroSD-Karte um bis zu 32 GByte erweitern. Als Betriebssystem nutzen sie ein Stock-Android mit Update-Garantie für zwei Jahre. Zwar können die indischen Herstellungspartner auch eigene Apps vorinstallieren, diese lassen sich durch den Nutzer aber wieder löschen.

[mit Material von Rajiv Rao, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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