Websites der kanadischen Regierung wurden am Mittwoch von einem Cyberangriff getroffen. Das bestätigte zunächst Parlamentsmitglied Tony Clement auf Twitter. Der Zeitung The Globe and Mail zufolge war mehr als ein Dutzend Ministerien betroffen – darunter Bildungs- und Außenministerium, Arbeits- und Justizministerium. Die Sites seien überwiegend nicht verfügbar, und auch Angestellte hätten nur sporadisch Zugriff auf E-Mail, hieß es.
Clement bestätigte später, es habe sich um einen DDoS-Angriff auf die Domain gc.ca gehandelt. „Wir können uns wohl alle vorstellen, wie dies schlimmer hätte ausgehen können. Für die Öffentlichkeit und die Regierung war es natürlich unangenehm, und wir haben das nicht gern gesehen.“ Die zuständigen Behörden würden nun „sicherlich“ Maßnahmen treffen, um eine Wiederholung zu verhindern, sagte Clement, der anschließend auf einer Party das Ende der Legistlaturperiode feierte.
Gegenüber CBC News hat der für die öffentliche Sicherheit zuständige Minister Steven Blaney ausgesagt, „zu keinem Zeitpunkt“ seien irgendwelche persönlichen Daten kompromittiert worden.
Erst vor wenigen Tagen waren Mitglieder des kanadischen Unterhauses gewarnt worden, sie stünden im Fokus einer aktuellen Cyberangriffskampagne. Ob ein Zusammenhang besteht, ist nicht bekannt. Vielmehr liegt ein Video vor, in dem das Hackerkollektiv Anonymous die Verantwortung für die Attacke übernimmt. Es nennt als Grund ein kürzlich verabschiedetes Gesetz zur Terrorismusbekämpfung.
Denial-of-Service-Angriffe sind ein häufig von Anonymous gewähltes Mittel. Da es sich bei Anonymous um eine informelle Gruppierung handelt, ist die Herkunft des Videos schwer zu verifizieren. Der Youtube-Channel Op Cyber Privacy wird aber seit mehreren Monaten für Anonymous-Kommunikation genutzt.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
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