Skype Translator lernt Deutsch bei Sprach- und Videoanrufen

Die Vorabversion von Skype Translator kann jetzt auch Deutsch und Französisch in Sprach- und Videoanrufen übersetzen. Bereits unterstützt wurden Englisch, Spanisch, Mandarin sowie Italienisch, so dass nun die Übertragung von sechs Sprachen in Echtzeit möglich ist. Bei textbasierten Sofortnachrichten bietet Skype insgesamt 50 Sprachen zur Übersetzung an.

Der Echtzeit-Übersetzungsdienst basiert auf einer mehrjährigen Vorarbeit. Er kombiniert Skypes Sprach- und Instant-Messaging-Techniken mit Microsoft Translator und auf neuronalen Netzwerken basierender Spracherkennung. Der in die Messaging-App Skype integrierte Dienst liefert während einer verbalen Konversation eine Übersetzung des Gesprächs – per synthetischer Sprachausgabe sowie durch Text im Chatfenster daneben.

Vorgestellt hatte Microsoft den Dienst erstmals im Mai 2014 auf der Recode Code Conference im kalifornischen Palos Verdes. Schon damals demonstrierte Skype-Chef Gurdeep Singh Pall die Funktion live mit einer deutschen Gesprächspartnerin. Während die Übersetzung vom Deutschen ins Englische noch recht ordentlich ausfiel, zeugte das Ergebnis der Übertragung vom Englischen ins Deutsche aber eindeutig von einer maschinellen Übersetzung mit zahlreichen Fehlern. Microsoft-CEO Satya Nadella betonte aus diesem Anlass: “Es geht um die Schaffung eines lernenden Systems, das sich mit der Anzahl der Daten verbessert.”

Nach ersten Nutzerberichten sind die jetzt angebotenen Deutsch-Übersetzungen durchaus brauchbar, bleiben aber weiterhin verbesserungsfähig. Wird nicht direkt vom Englischen oder ins Englische übersetzt, kommt außerdem Englisch als erschwerende Zwischenstufe für andere Sprachpaare hinzu. „Skype Translator ist ein ganz neues Erlebnis, muss kontinuierlich lernen und sich bei der Übersetzung von Anrufen verbessern“, gibt Microsoft schon vor dem Download zu verstehen. Die Nutzer der Vorschauversion könnten wesentlich bei der technischen Optimierung helfen und dazu beitragen, Sprachbarrieren weltweit zu überwinden.

Die Skype Translator-Vorschau setzt weiterhin midnestens Windows 8.1 voraus. Langfristig will Microsoft mindestens 45 Sprachen unterstützen und den Übersetzer auf einer Vielzahl von Geräteklassen mit verschiedenen Betriebssystemen verfügbar machen.

In einem Blogeintrag beschreibt das Skype-Team die überraschende Nutzung des Echtzeit-Übersetzers durch den gehörlosen Microsoft-Forscher Ted Hart. Die für seine Zwecke leicht modifizierte App erlaubte ihm erstmals, persönliche Videogespräche zu führen, ohne auf Gebärdendolmetscher oder andere Dienste angewiesen zu sein.

ZDNet.de Redaktion

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