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Verkauf der Kartensparte: Nokia zieht angeblich deutsche Autobauer vor

Nokia zieht eine Gruppe deutscher Autohersteller als Käufer seiner Kartensparte here vor, die Preisvorstellungen liegen aber noch auseinander. Das berichtet Bloomberg. Das Konsortium setzt sich aus Audi, BMW und Daimler zusammen.

Dass Nokia weiter Gebote anderer Anbieter ermutige, liege daran, dass es Druck auf die Bietgemeinschaft ausüben wolle, sagten die Informanten. Nokia erwarte jetzt bis zu 4 Milliarden Dollar für Here. Die drei Firmen sind demnach Schlüsselkunden und hatten Nokia als erste auf einen möglichen Verkauf angesprochen.

Mehrere Investore, darunter Apax Partners, sollen sich wegen der offenkundigen Bevorzugung aus den Verhandlungen zurückgezogen haben. Diese Woche will Nokia letzte Gebote entgegennehmen und dann seine Entscheidung bekannt geben. Das Spektrum seiner Möglichkeiten beinhaltet einen vollständigen Verzicht auf einen Verkauf, wie CEO Rajeev Suri Ende Mai betonte.

Ein Preis von vier Milliarden Dollar würde den Buchwert des Kartendiensts deutlich übersteigen. Nokia bewertete Here in der jüngsten Bilanz mit 2 Milliarden Euro. 2008 hatte es für den Navigationsanbieter Navteq noch 8,1 Milliarden Dollar bezahlt, aus dem es später Here formte.

Dem Vernehmen nach ist eine zweite Bietergruppe um die chinesische Tencent Holdings, NavInfo sowie den schwedische Buyout-Spezialist EQT Partners AB noch im Rennen. Eine dritte Gruppe soll Microsoft zusammen mit drei US-Investoren enthalten. Der chinesische Konzern Baidu dürfte sich laut Bloomberg nun wieder Audi, BMW und Daimler anschließen.

Nokia Here bietet aktuelles Kartenmaterial für 196 Länder und Live-Traffic-Informationen für 41 Länder. Zu seinen Kunden zählen unter anderem Amazon, Outdoor-Navigationsspezialist Garmin und Oracle. Im Quartal bis 31. März 2015 war Heres Material zudem für 3,6 Millionen neue Fahrzeuge in Lizenz genommen worden – ein Anstieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 29 Prozent. Die Sparte wies 194 Millionen Euro Nettogewinn aus (plus 21 Prozent).

Nokia selbst positioniert sich durch die angestrebte Übernahme von Alcatel-Lucent als weltweit aktiver Netzwerk- und Telekom-Ausrüster. Es zahlt einen Kaufpreis von 15,6 Milliarden Euro, falls Aktionäre und Kartellbehörden der Transaktion zustimmen. Ein Abschluss wird in der ersten Jahreshälfte 2016 erwartet.

Neuerliche Smartphone-Pläne, die ihm zuletzt ebenfalls nachgesagt wurden, hat Nokia dementiert. Nach dem Verkauf der Hardwaresparte an Microsoft darf es bis Ende 2016 keine Smartphones unter dem Namen Nokia anbieten. Es hat seinen Namen aber schon für ein Android-Tablet zur Verfügung gestellt, das in China verkauft wird.

[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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