Amazon hat ein neues System angekündigt, bei dem Autoren nach gelesenen Seiten honoriert werden statt nach Zugriffen. Es gilt für Leihprogramme wie Amazon Lending Library und Kindle Unlimited – und hier nur Autoren, die mit dem Programm Kindle Direct Publishing Selbstverleger geworden sind sowie die Option Select mit Freigabe für die Ausleihe gewählt haben.
Dazu hat Amazon eine Einheit namens „Kindle Edition Normalized Page Count“ (KENPC v1.0) eingeführt, eine Norm-Seitengröße. Sie verhindert, dass Hobbyautoren ihre Bücher mit Riesenschriften aufblähen, um ein größeres Stück Kuchen zu erhalten. Auch genügt es nicht, wenn Leser sich durchklicken. Amazon verlangt, dass sie eine Mindestverweildauer pro Seite haben.
Amazon zufolge ist das System eine Reaktion auf Beschwerden von Autoren dicker Bücher, die sich benachteiligt sahen. Amazon sei auch der Meinung, dass das alte System kein idealer Kompromiss aus den Interessen von Autoren und Lesern war. Allerdings gab es auch bisher schon mehr Geld für Autoren langer Bücher.
Gegenüber The Atlantic kommentierte ein Sprecher: „Wir halten das für einen soliden Schritt voran. Unser Ziel ist es wie immer, einen Dienst aufzubauen, der Autoren für ihre wertvolle Arbeit entschädigt, mehr Leser anzieht und sie ermutigt, mehr und öfter zu lesen.“
Das neue Beteiligungssystem gilt ab 1. Juli 2015. Autoren erhalten ihre Abrufzahlen übers Kindle-Dashboard. Wie Verlage und – über sie – Autoren regulär verlegter Bücher im Leihprogramm abgefunden werden, ist nicht bekannt.
Vergangene Woche hatte Amazon eine verbesserte Neuauflage seines E-Book-Readers Kindle Paperwhite mit einer Auflösung von 300 ppi vorgestellt. In der Fläche bedeutet dies eine Verdopplung der Auflösung. Der neue Paperwhite bringt eine automatische Silbentrennung mit und verwendet eine neue Serifenschrift namens Bookerly. Ohne Werbung und ohne Mobilfunkchip kostet er 140 Euro
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