Facebook integriert Snapchat-artige Fotobearbeitung

Facebook hat seine iOS-App um eine Möglichkeit der Fotobearbeitung ergänzt, die stark an den Konkurrenten Snapchat erinnert. Im überarbeiteten Foto-Hochlademodul lassen sich nun Texte hinzufügen und ausrichten sowie comicartige Bildelemente wie Glubschaugen und Bärte einbauen. Das berichtet TechCrunch.

Die neuen Funktionen erinnern an die separat verfügbare Facebook-App Slingshot, die ebenso wie Poke als gescheiterter Versuch gelten kann, mit Snapchat zu konkurrieren. 2013 war beiden ein Übernahmeangebot für 3 Milliarden Dollar vorausgegangen, das Snapchat aber ausschlug.

Der neue Foto-Uploader steht bisher offenbar nur für einen Teil der Nutzer der iOS-App bereit, die dann auch einen Hinweis darauf erhalten. Unter anderem gibt es eine automatische Farbkorrektur, Filter wie „Vintage“ (Sepia), „Snow“ (Schwarzweiß) sowie „Summer“, Fall“ und „Winter“ mit leuchtenden bis zurückgenommenen Farben.

Was die comicartigen „Aufkleber“ angeht, hatte Facebook im Dezember 2014 schon eine separate App namens Stickered als Ergänzung zum Messenger eingeführt, wie TechCrunch in Erinnerung ruft. Über sie kann man sogar weitere Sticker in einem eigenen Facebook Sticker Store beziehen.

Zudem hat TechCrunch eine Stellungnahme von Facebook erhalten, der Bilder-Uploader sei „ein neues Zuhause für Werkzeuge für die Fotobearbeitung“. Vor dem Hochladen von Bildern werde man dieses Modul künftig über ein Icon in der linken unteren Ecke erreichen, um sie zu verschönern. Zur allgemeinen Verfügbarkeit gibt es aber noch keine Angaben.

Snapchats Fokus liegt persönlichen Nachrichten, darunter besonders Fotos, die nach dem Ansehen automatisch gelöscht werden. Dadurch soll eine flüchtigere Kommunikation möglich sein, die vor allem eine junge Zielgruppe anzuziehen scheint. Die Snapchat-Gründer unterstrichen ihre Philosophie kürzlich, indem sie nahezu alle Beiträge aus den eigenen Twitter-Konten löschten.

Dieses Jahr hatte der 24-Jährige Snapchat-Gründer Evan Spiegel erstmals Pläne für einen Börsengang zugegeben. Er erklärte auch, dass das mit 15 Milliarden Dollar bewertete Start-up inzwischen knapp 100 Millionen täglich aktive Nutzer in „entwickelten Märkten“ habe. „Wichtig ist, dass 65 Prozent dieser Nutzer Inhalte erstellen“, betonte Spiegel. „Das vermittelt einen Eindruck vom Engagement der Snapchatter.“

Tipp: Sind Sie ein Facebook-Experte? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Black Friday: Vorsicht vor schädlichen QR-Codes

Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.

23 Stunden ago

Black Friday: Zahl der ominösen Shopping-Websites steigt

Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.

23 Stunden ago

SmokeBuster bekämpft SmokeLoader

Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.

1 Tag ago

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

2 Tagen ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

2 Tagen ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

2 Tagen ago