Malwarebytes, ein kalifornischer Hersteller von Antivirensoftware, bietet Opfern von Produktpiraten ein Jahresabonnement seines Diensts an. Im Rahmen des „Amnestie“ genannten Programms können User illegale oder nicht autorisierte Produktschlüssel gegen einen echten eintauschen.
Hinter der Maßnahme stecken nicht nur Marketing-Kalkül und Mitleid mit dem Opfer. Chief Executive Officer Marcin Kleczynski erklärt in einem Forumsbeitrag, er habe in den Anfangstagen tatsächlich „einen sehr unsicheren Lizenzschlüssel-Algorithmus gewählt“, der die Erzeugung falscher Schlüssel vereinfachte. „Das Problem mit falschen Schlüsseln ist, dass die Zahlen schlicht mit denen eines echten Schlüssels zusammenfallen können. Ja, das ist dämlich, und ja, daran denkt ein professionelles Software-Unternehmen als erstes, wenn es ein System für Lizenzschlüssel entwickelt, aber wenn du gerade ein Produkt für ein paar Leute zusammenstellst, berücksichtigst du solche Details nicht.“
Das Unternehmen aus San Diego ist für seine nachsichtige Haltung bekannt: Statt strenger Verfolgung von Piraten setzt es auf humorvolle Werbung für Fairness. So konfrontierte es Anwender, die Raubkopien seines Programmes nutzen, mit einem falschen „Adresseintrag“ im Malware-Bericht: „dont.steal.our.software“ („klau nicht unsere Software“). Damals erklärte Vizepräsident Bruce Harrison gegenüber Torrentfreak, aggressives Vorgehen gegen Piraterie sei „einer der schnellsten Wege, seine Fans vor den Kopf zu stoßen.“
Entsprechend dieser Haltung bietet Malwarebytes seine Produkte auch in voll funktionsfähigen (aber natürlich eingeschränkten) Gratisversionen an. Seine Anti-Exploit-Software für Windows etwa kümmert sich in der Gratisvariante nur um Browser und Java. Für rund 25 Dollar im Jahr werden auch Microsoft Office, Adobe Acrobat und Medienplayer observiert.
Zugleich versteht sich Malwarebytes zweifellos auf öffentlichkeitswirksame Aktionen. Mit Anti-Malware Premium versprach es im März 2014 etwa lebenslangen Support für Windows XP – pünktlich zu dessen Support-Ende seitens Microsofts. 20 Prozent der Malwarebyte-Nutzer arbeiteten zu diesem Zeitpunkt angeblich noch mit dem mehr als zwölf Jahre alten Microsoft-Betriebssystem. Die aktualisierte Premium-Version verfügt über eine heuristische Suche und einen Rootkit-Scanner. Eine Lizenz für ein Jahr kostet 22,31 Euro.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
Tipp: Kennen Sie die Geschichte der Computerviren? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de
Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…
Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…
Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.
Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…
Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…
Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…