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Uber kauft Microsofts Kartensparte

Uber hat eine für Kartendienste innerhalb von Bing zuständige Abteilung von Microsoft einschließlich rund 100 Entwicklern übernommen. Darunter sind auch die für Panorama-Aufnahmen verwendeten Fahrzeuge samt Kameras, ein Rechenzentrum in Colorado und das zugehörige Geistige Eigentum, wie TechCrunch zuerst berichtete. Ein Preis wurde nicht öffentlich gemacht.

Microsoft kommentierte den Verkauf gegenüber ZDNet.com: „Im letzten Jahr haben wir vieles unternommen, um unsere Anstrengungen aufs Kerngeschäft zu fokussieren. Dem entspricht, dass wir künftig selbst keine Kartenbilder mehr sammeln werden und stattdessen mit Premium-Anbietern von Inhalten und Bildern für zugrunde liegende Daten kooperieren, während wir selbst uns auf die Nutzererfahrung konzentrieren.“

Microsoft-Chef Satya Nadella hat gerade „harte Entscheidungen“ angekündigt. Er will „schwere Probleme“ in Bereichen lösen, in denen „die Dinge nicht funktionieren“. Sein Rundschreiben an die Mitarbeiter enthält keine konkreten Ankündigungen, Quellen von ZDNet zufolge wird Microsoft aber weitere Stellen streichen.

Ubers Interesse kommt wenig überraschend, hatte der Fahrdienstvermittler doch auch mit verschiedenen Partnern Gebote für Nokias Kartensparte Here abgegeben. Karten benötigt er in seiner App sowie als Grundlage für Algorithmen, die Transport- und Fahrdienstwege möglichst effizient vorgeben sollen. Zusätzlich hat das Unternehmen Anfang des Jahres in Pittsburgh eine große Forschungsabteilung für autonomes Fahren hochgezogen. Gerade wurde Googles früherer Maps-Chef Brian McClendon als neuer Leiter dieser Abteilung vorgestellt. Dessen Software bildete 2004 die Grundlage für Google Earth. Im März hatte Uber schon den Kartendienst deCarta übernommen.

Zudem gehört Baidu zu den Investoren hinter Uber – und der chinesische Konzern benötigt ebenfalls Kartenmaterial, gerade für westliche Länder. Schließlich will er noch 2015 ein erstes selbstlenkendes Auto vorstellen. Auch bei Geboten für Nokia Here taten sich Uber und Baidu zusammen.

Uber gilt als wertvollstes Start-up seit Facebook: Im Mai hatte das Wall Street Journal von einer Förderrunde berichtet, die weitere 2 Milliarden Dollar in seine Kasse spülen soll. Dem läge eine Bewertung mit 50 Milliarden Dollar zugrunde.

Uber vermittelt über seine Mobile App Limousinen mit professionellen Chauffeuren (UberBlack) als auch Pkws von privaten Fahrern (UberPop). Allerdings liegt der Fahrdienstvermittler in vielen Ländern im Streit mit Behörden, beispielsweise in Frankreich, wo gerade zwei hochrangige Manager verhaftet wurden, Großbritannien, den Niederladen, Spanien und auch Deutschland. Hierzulande beugte er sich zuletzt dem Druck und passte seinen Service an behördliche Vorgaben an. Durch einen Preis von maximal 35 Cent pro Kilometer gilt Uber nun als Mitfahrservice und nicht als Taxidienst.

[mit Material von Lynn La, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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