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Globalfoundries schließt Kauf von IBMs Chipfertigung ab

Globalfoundries hat die im Oktober bekannt gewordene Übernahme von IBMs Chipfertigungssparte, die offiziell IBM Microelectronics heißt, abgeschlossen. Damit erhält es auch Zugriff auf über 16.000 Patente sowie Patentanträge und wird zugleich exklusiver Fertigungspartner für IBMs Halbleiter für Power-Systeme, Mainframes, Appliances und Storage-Produkte. Diese Vereinbarung gilt für zehn Jahre, wie es in einer Mitteilung heißt.

Globalfoundries hat IBMs Chipfertigung übernommen (Bild: Globalfoundries)Da das 2009 von AMD gegründete Globalfoundries seit März 2012 allein der Investmentgesellschaft Advanced Technology Investment Company (ATIC) des Emirats von Abu Dhabi gehört, musste unter anderem das Committee on Foreign Investment in the United States, das Auswirkungen von ausländischen Investitionen in US-Unternehmen in Hinblick auf die nationale Sicherheit untersucht, der Akquisition erst zustimmen. Diese Genehmigung hat es jetzt erteilt, so dass Globalfoundries und IBM das Geschäft nun abschließen konnten.

Allerdings erhält IBM für die defizitäre Chipfertigung kein Geld von Globalfoundries, sondern zahlt selbst 1,5 Milliarden Dollar an die Foundry, damit diese die veralteten Fabriken übernimmt. Medienberichten zufolge musste IBM bisher jährlich zwischen 1 und 2 Milliarden Dollar auf die Sparte abschreiben.

Die Übernahmevereinbarung umfasst ausschließlich die Fertigung. Die Designabteilung, die unter anderem die Power-CPUs entwirft, hat IBM seiner Forschungsabteilung zugeschlagen. Außerdem will IBM weiterhin selbst an der Erforschung neuer Materialien arbeiten. Wie es vor einem Jahr ankündigte, investiert es bis 2019 insgesamt 3 Milliarden Dollar in zwei Programme zur Entwicklung neuer Prozessortechnologien. Im ersten Forschungsprogramm geht es um schnellere sowie effizientere Chips mit einer Fertigung in 7 Nanometern und weniger. Das zweite zielt auf die Entwicklung von Post-Silizium-Technologien, um den steigenden Anforderungen von Cloud-Computing und Big Data genügen zu können.

Aktuell versucht IBM, sich als Software- und Dienstleistungsunternehmen neu zu erfinden. In diesem Zusammenhang ist das Abstoßen der Chipfertigung an Globalfoundries zu sehen – wie schon der Verkauf der x86-Server-Sparte an Lenovo.

Wegen des Verkaufs von IBM Microelectronics hat Big Blue aber noch Ärger vor Gericht. Im März hatte ein großer institutioneller Anleger, ein Pensionsfonds aus Michigan, Klage gegen IBM eingereicht. Er wirft dem Unternehmen Bilanzfälschung vor, indem es vor Bekanntgabe des Verkaufs der Chipfertigung den Aktienkurs angeblich künstlich hochgehalten habe.

[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]

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ZDNet.de Redaktion

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