Die Schweiz wird im kommenden Jahr offizielles Partnerland der CeBIT sein, die vom 14. bis 18. März 2016 stattfindet. Das hat die Deutsche Messe AG als Veranstalter der Hightech-Messe in Hannover bekannt gegeben. Am heutigen Mittwoch unterzeichneten Marius Felzmann, Geschäftsbereichsleiter CeBIT der Deutschen Messe AG, und Ruedi Noser, Präsident von ICTswitzerland, in Berlin den Partnerschaftsvertrag.
Die Entscheidung sei für die Schweiz gefallen, weil die Eidgenossen beim Einsatz digitaler Technologien im weltweiten Vergleich führend seien, sagte Oliver Frese, Vorstand der Deutschen Messe AG. „Die Schweizer Unternehmen und Institutionen werden mit ihrem exzellenten Know-how und hoch innovativen Lösungen der internationalen CeBIT-Branche und ihren Anwenderindustrien starke Impulse verleihen.“
Die Schweiz gelte als eines der innovativsten Länder der Welt und sei international anerkannte Drehscheibe für Forschung und Entwicklung, heißt es in einer Pressemitteilung. Darüber hinaus nehme sie bei der Bewertung von Digitalisierungsstrategien eine Spitzenposition ein. Laut einer von der Deutschen Messe AG zitierten Studie von EY sehen 80 Prozent der Schweizer Unternehmen in der Digitalisierung der Wirtschaft eine Chance für das eigene Geschäft. In Deutschland sind es 75 Prozent. Weltweit betrachten nur 64 Prozent die Digitalisierung als Chance.
Insbesondere die Branchen Finanz- und Versicherungswirtschaft, Maschinen- und Anlagenbau sowie Medizintechnik in der Schweiz setzen auf digitale Technologien. Aber auch die Pharmaindustrie sowie die Landwirtschaft erkennen zunehmend, dass die Digitalisierung für sie Vorteile bringen kann. Entsprechend soll der Schweizer Markt für Software nach Schätzungen des European Information Technology Observatory (EITO) im Jahr 2015 um 5,5 Prozent wachsen und der für IT-Services um 3,3 Prozent.
„Dass wir von der Deutschen Messe AG eingeladen wurden, im Jahr 2016 das Partnerland der CeBIT zu sein, ist eine Ehre und einmalige Chance, die wir nutzen müssen“, sagte Ruedi Noser als Präsident von ICTswitzerland, der Dachorganisation der ITK-Verbände in der Schweiz. Er glaube daran, dass das Bewusstsein für die Relevanz der Informations- und Kommunikationstechnologien bei Wirtschaft, Politik und Gesellschaft durch einen erfolgreichen Auftritt der Schweiz auf der CeBIT 2016 geschärft werden könne.
Schweizer Unternehmen werden sich auf der kommenden CeBIT sowohl auf dem Zentralstand in Halle 6 mit den Themenschwerpunkten Research & Innovation, Financial Technologies und Business Security als auch im Bereich Communication and Networks in Halle 13 präsentieren.
Der Branchenverband Bitkom sieht großes Potenzial in der CeBIT-Partnerschaft mit der Schweiz. „Die Schweiz gehört für deutsche IT- und Telekommunikationsunternehmen derzeit zu den Top-10-Handelspartnern. In einer Umfrage unter unseren Mitgliedern haben zudem zwei Drittel der Unternehmen angegeben, dass für sie die Schweiz künftig ein interessanter Markt ist. Das liegt sicher auch daran, dass Schweizer Unternehmen bei der digitalen Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich auf Spitzenplätzen liegen, etwa im Maschinenbau, in der Medizintechnik oder in der Pharmazie“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Er erwartet vor allem eine Chance für mittelständische Unternehmen sowie Start-ups für neue Kooperationen mit Schweizer Firmen und hofft auf einen noch engeren Austausch zwischen beiden Nationen.
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[mit Material von Andre Borbe, silicon.de]
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