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LG G4 im Test

Das G4 mit 5,5-Zoll-QHD-Display ist LGs aktuelles Smartphone-Flaggschiff. Es löst das letzte Jahr vorgestellte G3 ab. Im Unterschied zu diesem gibt es das G4 neben einer rückseitigen Plastikabdeckung auch mit einer Lederummantelung. Außerdem verfügt es über ein nun leicht gebogenes Display und eine verbesserte Kamera mit 16 Mepgapixel und F1.8-Blende und verwendet. Als Prozessore verwendet LG Qualcomms Snapdragon 808 und nicht den von Hitzeproblemen geplagten 810. Die sonstige Ausstattung ist gegenüber dem G3 gleich geblieben: 3 GByte RAM, ein 32 GByte großer Datenspeicher, der über eine MicroSD-Karte erweitert werden kann, sowie ein austauschbarer Akku mit 3000 mAh. Als Betriebssystem kommt Android 5.1 zum Einsatz.

LG G4 mit brauner Lederrückseite im Test (Foto: CNET).

Preis & Verfügbarkeit

Das LG G4 ist seit dem 1. Juni in Deutschland im Handel erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers liegt bei 649 Euro für die Version mit Kunststoffrückseite und 699 Euro für die Variante mit Leder-Backcover. Die Standardausführung steht in den Farben Metallic-Silber, Metallic-Gold und Keramik-Weiß zur Wahl. Die Ledervariante kommt in Schwarz, Braun und Rot. Dieser liegt noch ein zusätzliches Kunststoff-Wechselcover in Metallic-Gold bei. Schon zum Verkaufsstart sind die Preise etwas gesunken. Inzwischen bekommt man die günstigere Version bereits im Durchschnitt für rund 500 Euro. Mit Lederrückseite ist das günstigste Modell ab 555 Euro erhältlich (Stand: Anfang Juli 2015).

Lieferumfang des LG G4 (Foto: CNET).

Design

Das LG G4 misst rund 148,9 mal 76,1 mal 9,8 Millimeter und ist damit etwas größer und dicker als das Vorgänger Modell (LG G3: 146,3 mal 74,6 mal 8,95 Millimeter, LG G2: 138,5 mal 70,9 mal 8,9 Millimeter). Das Gewicht beträgt 155 Gramm. Auf der Vorderseite hat sich im Vergleich zum G3 neben einer nun einheitlichen Farbgebung erst einmal nicht viel verändert. Der fein marmorierte schwarze Rahmen um das Display und auch die im Grunde gleich dünn gebliebenen Displayränder erinnern sehr stark an den Vorgänger.

Das LG G4 misst 148,9 mal 76,1 mal 9,8 Millimeter (Foto: CNET).

Eines der zwei großen neuen Design-Elemente ist ein ähnlich dem LG G Flex gebogenes Display. Im Vergleich ist die Biegung des Gehäuses beim LG G4 nicht so ausgeprägt wie beim G Flex, dennoch sorgt es damit beim Tragen des Gerätes in der Hosentasche für einen größeren Komfort. Es liegt dadurch schlicht bequemer am Bein an als andere ähnliche große Smartphones ohne geschwungenem Gehäuse. LG zufolge soll das Curved-Display auch beim Herunterfallen Vorzüge bieten. Landet das Smartphone mit der flachen Vorderseite soll die Biegung die Wahrscheinlichkeit für ein Displaybruch reduzieren, da eher die Kanten Schaden nehmen. Dies muss sich aber erst noch unter Beweis stellen. Getestet haben wir dies nicht.

Das Display ist ähnlich wie beim LG G Flex gebogen (Foto: CNET).

Die zweite signifikante Neuerung beim Design ist eine Rückseite aus Echtleder, die dem Flaggschiff der Südkoreaner eine höhere Eleganz verleiht, als sie viele Konkurrenzgeräte besitzen. Mit Echtleder hat LG auch gleichzeitig ein bisher einzigartiges Alleinstellungsmerkmal geschaffen, das es bei bisher keinem anderen Konkurrenten zu finden gibt. Möglicherweise wird es aber künftig einige Nachahmer geben.

Das LG G4 kommt mit einem eleganten Echtlederbackcover (Foto: CNET).

Das „handgemachte“ Backcover aus Leder fühlt sich sehr hochwertig an, hat aber mit einer schnell eintretenden Abnutzung zu kämpfen und ist wahrscheinlich auch nicht jedermanns Geschmack. Alternativ gibt es das G4 aber auch mit Kunststoffrückseite, die robuster ist.

Das LG G4 ist auch mit einer Kunststoffabdeckung mit Metallic-Look erhältlich.(Bild: LG).

Schon nach zwei Wochen machten sich beim Ledercover erste Gebrauchsspuren an der Seite und auf der Rückseite bemerkbar. Dafür sind auf dem Leder keine Fingerabdrücke zu sehen. Und im Fall der Fälle lässt sich das Backcover abnehmen und für nicht allzu großen finanziellen Aufwand durch eine neue Lederrückseite ersetzen.

Allerdings machen sich schnell Gebrauchsspuren bemerkbar (Foto: CNET).

Bei der Eleganz, die das Ledercover ausstrahlt, ist es etwas schade, dass der Rahmen des LG G4 weiterhin aus Kunststoff besteht, das auch eher wie billigeres Plastik wirkt. Es wäre erfreulich, wenn LG hier in naher Zukunft auf Aluminium setzen würde oder zumindest den Kunststoff etwas höherwertiger wirken lässt. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt an der Verarbeitung ist, dass das LG G4 beim Verwinden des Gehäuses etwas knarzt.

Der Rahmen des LG G4 ist nach wie vor aus Kunststoff (Foto: CNET).

Aber wie so oft hat das Kunststoffgehäuse auch seinen Vorteil. Denn im Gegensatz zur neuen Flaggschiff-Konkurrenz von Samsung, HTC, Huawei, Sony oder Google ist das LG G4 das einzige Premium-Smartphone, das noch eine abnehmbare Rückseite bietet und damit einen problemlosen Akkuwechsel erlaubt.

(Foto: CNET).

Im Alltag stellt sich das G4 damit insgesamt als guter Begleiter heraus. Es lässt sich trotz seiner Größe sehr gut in der Hosentasche transportieren, liegt dank des gewölbten und rauen Backcovers angenehm sowie sehr rutschfest in der Hand und findet letztendlich auch sehr gut auf glatten Oberflächen Halt.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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