Samsung will seine SSD-Reihen 850 Evo und 850 Pro um ein neues Spitzenmodell mit einer Kapazität von 2 TByte ergänzen. Bisher umfassen die Serien nur 2,5-Zoll-Laufwerke in Größen von 120, 250, 500 und 1000 GByte, wobei die teureren Pro-Ausführungen etwas mehr Leistung bieten. Beide Neuvorstellungen nutzen eine 6-GBit/s-SATA-Schnittstelle, einen neuen Controller (Samsung MHX) sowie hauseigenen 3D-Vertical-NAND-Flash. Dieser weist zylindrische, mehrlagige Strukturen auf, was laut Hersteller höhere Speicherdichte und Schreibgeschwindigkeit sowie bessere Haltbarkeit bei gleichzeitig reduziertem Energiebedarf erlaubt.
Anders als die MLC-Module (Multi Level Cell) der vor einem Jahr gestarteten 850-Pro-Reihe speichern die TLC-Module (Triple Level Cell) der im Dezember eingeführten 850-Evo-Modelle in jeder Zelle drei statt zwei Bit. Dadurch sind sie weniger haltbar und etwas langsamer, aber auch günstiger als MLC-Speicher. Zur Beschleunigung des TLC-Flash erlaubt die Funktion „Turbo Write“ das Beschreiben von Zellen eines bestimmten Speicherbereichs mit einem statt der üblichen drei Bit.
Die 850-Evo-SSDs erreichen laut Datenblatt eine Geschwindigkeit von bis zu 540 MByte/s. Das Schreibtempo liegt bei maximal 520 MByte/s. Die Performance beim zufälligen Verarbeiten von 4-KByte-Datenblöcken gibt Samsung mit bis zu 98.000 Ein-/Ausgabebefehle pro Sekunde (IOPS) beim Lesen und maximal 90.000 IOPS beim Schreiben an.
Die 850-Pro-Laufwerke kommen auf bis zu 550 MByte/s beim Lesen und maximal 520 MByte/s beim Schreiben. Die Performance übertrifft mit höchstens 100.000 IOPS im Lesebetrieb und 90.000 IOPS im Schreibmodus ebenfalls minimal die der 850-Evo-Serie.
Über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg sollen die 850-Pro-SSDs je nach Modell zwischen 150 und 300 TByte Daten schreiben können (Total Bytes Written, TBW), ehe Speicherzellen auszufallen drohen. Das entspricht etwa einer täglichen Schreibleistung von 40 bis 80 GByte über zehn Jahre. Bei den Evo-Modellen liegt der TBW-Wert je nach Kapazität zwischen 75 und 150 TByte. Ihr Lebenszyklus entspricht mit fünf Jahren der Hälfte der Pro-Versionen. Dieselben Zeiträume gelten auch für die eingeschränkte Herstellergarantie.
Die mittlere Betriebsdauer zwischen Ausfällen (Mean Time Between Failures, MTBF) ist bei der 850 Evo mit 1,5 Millionen Stunden spezifiziert und bei der 850 Pro mit 2 Millionen Stunden. Die durchschnittliche Leistungsaufnahme im Ruhezustand (bei aktiviertem Device Sleep) beträgt laut Hersteller maximal 0,5 respektive 0,4 Watt. Im Betrieb steigt sie im Schnitt auf 4 beziehungsweise 3,3 Watt. Außerdem unterstützen alle Laufwerke eine Hardware-Verschlüsselung über Microsoft eDrive und TCG/Opal 2.0 mit 256-Bit AES.
Laut Samsung eignet sich die 850 Pro sowohl für den Einsatz in High-End-Rechnern und Workstations als auch für Client-PCs und Notebooks. Die 850 Evo sieht es für Notebooks und Gaming-PCs vor. Das 2-TByte-Modell der 850 Evo wird voraussichtlich noch im Juli zur unverbindlichen Preisempfehlung von 869,99 Euro in den Handel kommen. Die 2-TByte-Ausführung der 850 Pro folgt dann Anfang August für 1049,99 Euro. Damit liegen die Preise der neuen Spitzenmodelle 440 respektive 410 Euro über der Empfehlung für die 1-TByte-Versionen.