Die OpenSUSE-Entwickler haben sich auf einen Namen für die nächste reguläre Version ihrer Linux-Distribution geeinigt. Sie wird „Leap“ (zu Deutsch Sprung) heißen und deutet damit zugleich den anstehenden Versionssprung von der aktuellen Ausgabe 13.2 auf dann 42.1 an.
Denn OpenSUSE Leap wird sich von dem als Rolling-Release gepflegten Tumbleweed abgrenzen, das aus dem Zusammenschluss mit dem zweiten Rolling-Release-Zweig Factory hervorging. Factory wird seit Oktober 2014 als Entwicklungszweig mit häufig experimenteller und instabiler Software weitergeführt. Es gibt Neuerungen an Tumbleweed weiter, das auf automatisiert getesteten Schnappschüssen der Entwicklungsversion basiert und stets die neuesten stabilen Paketversionen für den Alltagsgebrauch bereitstellt. Die neue Rolling-Release-Version wurde sogar so begeistert aufgenommen, dass es zu wenig Mitwirkende an der Hauptdistribution gab, was zu Verzögerungen führte.
Unter dem Namen „OpenSUSE 42“ stellte das Projekt Ende Juni ein neues Veröffentlichungsmodell vor. So wird OpenSUSE Leap 42.x große Teile des Quellcodes von Suse Linux Enterprise (SLE) 12.x verwenden, darunter den Linux-Kernel und die 3D-Treiber. Desktop-Oberflächen und Anwendungen übernimmt es hingegen von Tumbleweed.
Grundlage für OpenSUSE 42.1 werden Software-Komponenten sein, die SLE 12 Service Pack 1 als Unterbau nutzen. Die erste Leap-Version wird voraussichtlich im Herbst erscheinen und längerfristig unterstützt werden. Mit einer ersten Testversion ist in Kürze zu rechnen. Der Nachfolger 42.2 soll dann auf SLE 12 Service Pack 2 basieren, dessen Veröffentlichungstermin noch nicht feststeht. Da Suse aber etwa alle 12 bis 18 Monate neue Service Packs für SLE 12 vorsieht, dürfte es frühestens im Herbst 2016 soweit sein. Die Leap-Versionen 43.x werden im Anschluss auf dem künftigen SLE 13.x beruhen.
Die aktuelle stabile OpenSUSE-Version 13.2 hatte das Projekt Anfang November freigegeben. Sie nutzt Linux-Kernel 3.16 und bietet als Desktopumgebungen neben dem als Standard vorgeschlagenen KDE 4.14.2 inklusive Plasma Workspaces 4.11.12 auch GNOME Shell 3.14.1. Die größten Neuerungen gab es beim Installations- und Konfigurationswerkzeug YaST.
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