Apple hat im Rahmen seines Beta-Software-Programms Vorabversionen von OS X 10.11 El Capitan sowie iOS 9 erstmals allgemein verfügbar gemacht. Damit können alle Interessierten die kommende Ausgabe des Desktop- und Mobilbetriebssystems testen, die sich mit ihrer Apple ID für das Programm anmelden. Bisher hatten nur registrierte Entwickler Zugriff, die jährlich 99 Dollar für die Teilnahme an Apples Developer-Programm zahlen.
Beide Betriebssysteme führen neue Funktionen und Techniken ein, die die Produktivität verbessern sollen. Bei El Capitan hat sich Apple vor allem auf Leistungsoptimierungen konzentriert. So sollen Anwendungen bis zu 1,4-mal schneller starten als unter dem Vorgänger Yosemite. Auch der Wechsel zwischen Programmen soll schneller vonstattengehen. Dafür hat Apple die ursprünglich für iPhone und iPad entwickelte Grafiktechnologie Metal in OS X integriert, die das Rendering von Animationen laut Hersteller um bis zu 50 Prozent beschleunigt.
Gut, dass manches doch beim Alten bleibt. Mac-User, die für eine frische Installation von OS X 10.11 El Capitan einen bootfähigen USB-Stick benötigen, können ein integriertes Tool verwenden, das auch schon beim Vorgänger zum Einsatz kam.
Weitere Neuerungen des Desktop-Betriebssystems sind die leichter lesbare Systemschrift „San Francisco“, ein überarbeitetes Mission Control, eine verbesserte Spotlight-Suche, aktualisierte Apps (Karten, Notizen) und die Splitscreen-Funktion „Split View“, mit der sich zwei geöffnete Anwendungsfenster Seite an Seite im Vollbildformat anzeigen lassen.
Für beide Betriebssysteme vorgesehen ist eine neue Zwei-Faktor-Authentifizierung, welche die bisherige „zweistufige Bestätigung“ ablöst und einen sechsstelligen statt nur vierstelligen Bestätigungscode einführt. Dieser wird an alle angemeldeten Geräte des Nutzers geschickt und zusätzlich zum Passwort benötigt. Der 14-stellige Schlüssel für die Wiederherstellung entfällt zugunsten einer aufwendigen Überprüfung durch den Apple-Support.
Tester der jetzt verfügbaren Public-Betas sollten sich im Klaren sein, dass es sich dabei um Vorabversionen handelt. Diese können noch einige schwerwiegende Fehler enthalten, die eventuell zu Datenverlust führen. Sie sollten daher nicht in Produktivumgebungen eingesetzt werden. Vor der Installation aus dem App Store empfiehlt sich ein Backup aller Daten.
[mit Material von Nigel Manuel, CNET.com, und Zack Whittaker, ZDNet.com]
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