HP und Intel haben auf der International Supercomputing Conference in Frankfurt am Main eine Allianz im Bereich High Performance Computing (HPC) angekündigt. Sie soll Innovationen bei Kunden vorantreiben und Unternehmen aller Größen den Zugang zu HPC-Lösungen ermöglichen.
Dazu eröffnen die Partner ein neues Center of Excellence in Houston, Texas, um den nordamerikanischen Markt besser zu bedienen. Zugleich bauen sie ihr bestehendes HPC-Zentrum in Grenoble weiter aus. Dort können Kunden mit HP- und Intel-Ingenieuren, Entwicklern sowie Software-Anbietern zusammenarbeiten, um Machbarkeitsstudien und Benchmarks zur Optimierung der Infrastruktur für HPC-Arbeitslasten durchzuführen. Die Experten helfen Kunden bei Planung, Entwicklung, Einsatz und Verwaltung von HPC-Lösungen.
Bisher wurde High Performance Computing vor allem von Regierungen und Forschungseinrichtungen eingesetzt. Doch auch immer mehr Unternehmen starten HPC-Projekte, die über staatliche und akademische Zwecke hinausgehen. Sie wollen damit beispielsweise Big-Data-Analysen beschleunigen.
„Durch die Datenexplosion bei Volumen, Geschwindigkeit und Verschiedenheit sowie durch die besonderen Anforderungen der Unternehmen an die Verarbeitung dieser Daten verschwimmt die Trennlinie zwischen traditionellem und High Performance Computing immer mehr“, kommentiert Bill Mannel, Vice President HPC bei HP. „Mit dieser Allianz gewähren wir den Nutzern Zugriff auf die nötigen Technologien und Lösungen, aber auch auf geistiges Eigentum, auf Services und Engineering-Support, um eine wirtschaftliche Recheninfrastruktur in einer datengetriebenen Umgebung umzusetzen.“
Im Rahmen der Allianz mit Intel bietet HP das HPC Solutions Framework an, das auf seinen Apollo-Servern basiert. Die für das High Performance Computing konzipierten Rechner unterstützen nicht nur akademische Anwendungen, sondern liefern inzwischen auch Support für branchenspezifische Lösungen von unabhängigen Software-Anbietern. Diese sollen Kunden aus Branchen wie Öl und Gas, Life Science und Finanzdienstleistungen den HPC-Einsatz deutlich erleichtern.
HP verwendet für diese Server neben Intels Prozessor Xeon Phi unter anderem auch die Verbindungstechnologie Intel Omni-Path und die Intel Enterprise Edition von Lustre. Die vor etwa einem Jahr zum ersten mal vorgestellten Apollo-Compute-Plattformen wurden für die Arbeitslasten verschiedener Branchenlösungen optimiert. Daneben biete die Plattform eine anpassbare Infrastruktur für die Verarbeitung, Auswertung und Verwaltung von Daten, verspricht HP.
Nachdem HPC immer mehr aus den klassischen Anwendungsszenarien herauswächst, prognostiziert auch IDC für den Bereich in den nächsten Jahren ein durchschnittliches Wachstum von mehr als acht Prozent. Der Großteil dieses Wachstums stamme aus privaten Investitionen in HPC-Infrastruktur-Komponenten.
[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]
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