Microsoft hat in Windows 10 wieder zahlreiche Tastenkombinationen integriert, mit denen Anwender wesentlich schneller arbeiten können. Auch neue Möglichkeiten für das Verwenden von Tastenkombinationen wurden eingebunden. Dazu kommen einige interessante Shortcuts, mit denen sich wichtige Programme in Windows 10 schneller starten lassen. Die Tastenkombinationen und erweiterten Möglichkeiten lassen sich auch mit der aktuellen Technical Preview des neuen Windows-Servers testen. Bei den Tastenkombinationen spielt die Windows-Taste, in diesem Artikel „Win“ genannt, eine besondere wichtige Rolle. Microsoft hat in Windows 10 einige zusätzliche Tastenkombinationen der Win-Taste hinzugefügt und die Ansicht verbessert.
Microsoft hat die Eingabeaufforderung in Windows 10 verbessert und vor allem langjährige Fehler behoben. Die Darstellung ist größer und die Schriftart wurde angepasst. Mit der Tastenkombination Alt+F4 schließen Anwender die Befehlszeile. Die Tastenkombinationen STRG+C und STRG+V lassen sich jetzt auch in der Befehlszeile nutzen, nicht nur außerhalb der Eingabeaufforderung. STRG+C kopiert Text und STRG+V fügt Text ein. Alternativ stehen hier auch die Tastenkombinationen STRG+Einfg zum Kopieren und Shift+Einfg zum Einfügen zur Verfügung.
Anwender können diese Tastenkombinationen jetzt auch in der Befehlszeile zum Kopieren und Einfügen von Texten und Befehlen nutzen. Auch die Kombinationen STRG+A (Zeile markieren, alles markieren) und STRG+F (suchen) funktionieren in der Befehlszeile von Windows 10. Die Größenveränderung des Fensters hat Microsoft ebenfalls deutlich verbessert. Maximieren Anwender das Fenster der Befehlszeile, wird diese in Windows 10 und Windows Server 2016 auf den kompletten Monitor ausgedehnt. Benutzer können jetzt auch die Snap-Funktion nutzen, wie mit herkömmlichen Programmen und Windows-Apps auch. Auf diesem Weg lassen sich Fenster schneller und effizienter nebeneinander anordnen. Werden lange Befehl eingegeben oder kopieren Anwender Textpassagen in die Befehlszeile, verschwinden diese nicht mehr am Rand des Fensters, sondern passen sich an die Größe des Fensters an.
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Um die neuen Tastenkombinationen nutzen zu können, müssen Anwender allerdings die Option „Legacykonsole verwenden“ deaktivieren.
Fahren Anwender mit der Maus an den oberen Rand des Startmenüs, bis sich der Zeiger in einen Doppelpfeil verwandelt, können sie die Größe des Startmenüs an ihre Bedürfnisse anpassen. Allerdings nur, wenn die Option „Menü Start im Vollbildmodus verwenden“ ausgeschaltet ist. Verknüpfungen, Webseiten (Edge) und andere Universal-Anwendungen lassen sich über deren Kontextmenü am Startmenü anpinnen. Diese Apps erscheinen dann auf der rechten Seite des Startmenüs, inklusive der aktivierten Live-Kacheln.
Mit der Tastenkombination Win+Tab starten Anwender die Task-Ansicht. Darin integriert sind Schaltflächen für das Erstellen von virtuellen Desktops. Das Neue an dieser Tastenkombination ist die Möglichkeit, die Tastatur nach der Aktivierung loslassen zu können, die Ansicht bleibt dabei erhalten. Mit der Maus können Anwender dann bequem zwischen den verschiedenen virtuellen Desktops umschalten oder neue Desktops erstellen. Die Kombination zeigt nur die Apps des aktuell geöffneten virtuellen Desktops an. Diese lassen sich über das Kontextmenü auf andere virtuelle Desktops verschieben.
Über das Plus-Zeichen unten rechts wird ein neuer virtueller Desktop erstellt. Mit der Tastenkombination Win+STRG+D lassen sich neue Desktops ebenfalls erstellen. Durch mehrmaliges tippen werden mehrere virtuelle Desktops erstellt. Schließen können Anwender einen virtuellen Desktop mit Win+STRG+F4 oder mit der Maus im Fenster der virtuellen Desktops (Win+Tab). Um zwischen virtuellen Desktops zu wechseln, wird Win+STRG-Rechter Pfeil/Linker Pfeil verwendet.
Anwender können zwischen den Desktops genauso wechseln, wie beim Durchschalten zwischen Anwendungen auf einem einzelnen Desktop. Grundsätzlich lassen sich die Apps auch zwischen Desktops verschieben. Dazu wird die Ansicht der verschiedenen Desktops geöffnet, indem die Tastenkombination Win+Tab verwendet, oder das Icon für virtuelle Desktops angeklickt wird.
Wird mit der Maus über einen virtuellen Desktop im unteren Bereich gefahren, sind im Hauptfenster die Anwendungen, die auf diesem Desktop laufen, zu sehen. Über das Kontextmenü und der Auswahl von Verschieben nach\Desktop <Nummer>, lassen sich Anwendungen verschieben. Wird ein virtueller Desktop geschlossen, verschiebt Windows 10 die auf diesem Desktop positionierten Anwendungen auf den nächsten freien Desktop. Durch das Schließen von Desktops werden also keine Anwendungen geschlossen.
Mit der Tastenkombination Alt+Tab kann zwischen herkömmlichen Anwendungen und Apps durchgeschaltet werden. In Windows 8.1 ist das zwar genauso, aber Microsoft hat die Ansicht der Umschaltung zwischen Programmen verbessert und eine neue Oberfläche integriert, die mehr Übersicht bietet. In Build 10166 werden allerdings nur die geöffneten Anwendungen des aktiven virtuellen Desktops angezeigt. Wird die Alt-Taste festgehalten, können Anwender durch mehrmaliges Betätigen der Tab-Taste zwischen allen Anwendungen auf allen geöffneten virtuellen Desktops umschalten.
Anwender können aber auch zwischen Anwendungen in der Taskleiste umschalten. Auch hierzu stehen Tastenkombinationen zur Verfügung: Win+T ermöglicht das Durchschalten der Vorschau von geöffneten Programmen in der Taskleiste. Sind viele Programme geöffnet, können Anwender auch in umgekehrter Richtung navigieren: Win+Shift+T schaltet die Vorschau der geöffneten Programme in der Taskleiste in umgekehrter Reihenfolge durch. Es besteht aber auch die Möglichkeit direkt zu den Programmen zu springen. Mit Win+1 bis 9 lassen sich die Programme in der Taskleiste direkt aufrufen.
Microsoft bietet mit Windows 10 eine wesentlich bessere Snap-Funktion, mit der sich Fenster nahtlos nebeneinander anordnen lassen. Nutzen Anwender diese Snap-Funktion, also das Anpinnen von Anwendungen an bestimmten Stellen des Desktops, macht Windows 10 Vorschläge, wie die restlichen Fenster angeordnet werden sollten, um einen möglichst guten Überblick zu erhalten. Auf dem freien Bereich des Bildschirms, der nicht durch Anwendungsfenster bedeckt ist, zeigt Windows 10 die anderen Anwendungen an.
In Windows 10 lassen sich auf diesem Weg bis zu 4 Anwendungen per Snap anordnen, was vor allem für große Bildschirme einen echten Mehrwehrt bringt. Um Anwendungen besser anzupinnen, bietet Windows 10 einige Tastenkombinationen an. Durch mehrmaliges tippen schaltet Windows 10 zwischen den einzelnen Funktionen der Tastenkombinationen um:
Win+Linker Pfeil heftet Anwendungen links an, Win+Rechter Pfeil pinnt die Anwendung an den rechten Rand. Die Tastenkombinationen funktionieren auch dann, wenn Anwender mehrere Monitore angeschlossen haben. Denn wenn Apps in diesem Fall mit der Maus angepinnt werden sollen, verschiebt Windows 10 Apps auf den anderen Bildschirm. Das lässt sich mit den Tastenkombinationen umgehen.
Natürlich lassen sich Anwendungen auch nach oben (Win+Pfeil nach oben) und nach unten (Win+Pfeil nach unten) verschieben. Auch hierdurch lassen sich Anwendungen steuern, indem die entsprechenden Tasten mehrmals verwendet werden. Kombinieren Anwender die verschiedenen Tastenkombinationen, reicht es aus die Windows-Taste gedrückt zu halten und mit den Pfeiltasten die Umschaltung durchzuführen. Zwar sind die Tastenkombinationen in Teilen auch in Windows 8.1 integriert, allerdings haben diese in Windows 10 neue Funktionen bekommen und eine bessere Übersicht.
Mit Tastenkombinationen lassen sich beim Einsatz mehrerer Monitore auch Anwendungen zwischen den Monitoren verschieben. Dazu werden die Tastenkombinationen Win+Shift+Linker Pfeil und Win+Shift+Rechter Pfeil verwendet. Mit der Tastenkombination Win+P können Anwender die Anzeige der angeschlossenen Bildschirme anpassen.
Mit der Tastenkombination Win+C startet das aktive Zuhören von Cortana. Das erweiterte Kontextmenü der Startschaltfläche gibt es auch in Windows 10. Dieses rufen Anwender weiterhin mit der Tastenkombination Win+X auf. Über dieses Menü stehen wichtige Systemverwaltungsprogramme zur Verfügung. Werden nach dem Betätigen dieser Tastenkombination weitere Tasten drücken, öffnen sich die verschiedenen Verwaltungsprogramme direkt.
Taste | Startendes Programm | Taste | Startendes Programm |
P | Zusätzliche Features aktivieren | M | Mobilitätscenter |
N | Energieoptionen | E | Ereignisanzeige |
Y | Computereigenschaften | G | Geräte-Manager |
W | Netzwerkverbindungen | V | Datenträgerverwaltung |
C | Computerverwaltung | I | PowerShell |
A | Eingabeaufforderung/PowerShell mit Administratorrechen | T | Task-Manager |
U | Systemsteuerung/Herunterfahren | X | Explorer |
S | Cortana | F | Ausführen |
U | Herunterfahren/Systemsteuerung | D | Desktop |
Durch Win+E startet der Explorer mit der Standard-Ansicht. Innerhalb des Explorers lässt sich wiederum mit Alt+P eine Vorschau der aktuell ausgewählten Datei anzeigen. Durch nochmaliges Verwenden dieser Tastenkombination wird die Vorschau wieder deaktiviert. Mit den beiden Tastenkombinationen Win+Plus (+) und Win+Plus (-) lässt sich die Anzeige des Bildschirms zoomen. Mit der Tastenkombination Win+i starten die Einstellungen von Windows 10, also der Nachfolger der Systemsteuerung.
Verwenden Anwender in Windows die Tastenkombination Win+Druck, erstellt Windows 10 einen Screenshot und legt das Bild als PNG-Datei im Unterordner Screenshots des Ordners Bilder. Mit der Taste Druck erstellen Anwender einen Screenshot in die Zwischenablage. Dieser lässt sich in andere Programme einfügen. Sind am PC mehrere Monitore angeschlossen, erstellt Windows 10 einen Gesamt-Screenshot des kompletten Desktops aller Monitore.
Windows bietet natürlich weiterhin die Möglichkeit effizienter mit Fenster umzugehen und in Windows zu navigieren. Dazu hat Microsoft die bereits standardisierten und bekannten Tastenkombinationen auch in Windows 10 überführt:
Win – Öffnen oder Schließen des Startmenüs
Win+Pause – Anzeigen des Dialogfelds Systemeigenschaften
Win+D – Anzeigen des Desktops
Win+M – Minimieren aller Fenster
Win+Shift+M – Wiederherstellen minimierter Fenster auf dem Desktop
Win+E – Öffnen des Ordners Dieser PC im Explorer
Win+L – Sperren des Computers
Win+R – Öffnen des Dialogfelds Ausführen
Win+U – Öffnen des Centers für die erleichterte Bedienung
Sobald im Startmenü oder im Cortana-Feld ein Text eingegeben wird, sucht Windows 10 auch nach den entsprechenden installierten Anwendungen. Diese lassen sich über die Enter-Taste oder Anklicken starten. Alternativ können Anwender auch über das Kontextmenü des Desktops mit Neu\Verknüpfung den Befehl mit einem Icon auf dem Desktop integrieren. Über das Kontextmenü solcher Verknüpfungen besteht wiederum die Möglichkeit durch Auswahl von An Start anheften, das Programm im Startmenü festzumachen, oder durch Auswahl von An Taskleiste anheften, an die Taskleiste des Desktops. Interessante Befehle in diesem Zusammenhang sind:
filehistory.exe – Dateiversionsverlauf-Wiederherstellung starten
Appwiz.cpl – Startet die Verwaltung der Programme
Compmgmt.msc – Startet die Computerverwaltung
Devmgmt.msc – Startet den Geräte-Manager
Diskmgmt.msc – Startet die Festplattenverwaltung
Wf.msc – Erweiterte Verwaltungsoberfläche der Firewall starten
Firewall.cpl — Einstellungen der Firewall starten
Logoff.exe – Benutzer abmelden
OptionalFeatures.exe – Windows-Funktionen ein- und ausschalten
StikyNot.exe – Erstellen eines neuen Notizzettels auf dem Desktop
Rstrui.exe – Systemwiederherstellung starten
Systemreset.exe – PC auffrischen starten
Certmgr.msc – Startet die Verwaltung der Benutzerzertifikate
Certlm.msc – Startet die Verwaltung der Zertifikate des Computerkontos
Ncpa.cpl – Verwaltung der Netzwerkverbindungen
Psr.exe – Problemaufzeichnung starten
Erstellen Anwender auf dem Desktop in Windows 10 eine neue Verknüpfung mit dem Befehl explorer.exe shell:::{ED7BA470-8E54-465E-825C-99712043E01C}, startet Windows in einem Fenster alle Programme aus der Systemsteuerung.
Wurde die Systemsteuerung normal geöffnet, lassen sich alle Programme in der Systemsteuerung auch dann einblenden, wenn auf der Tastatur „L“ eingegeben wird. Verwenden Anwender wiederum die Verknüpfung explorer.exe shell:::{20D04FE0-3AEA-1069-A2D8-08002B30309D} wird die Computer-Ansicht des Explorers angezeigt.
Wird eine Verknüpfung mit dem Befehl Explorer.exe Shell:::{4234d49b-0245-4df3-b780-3893943456e1} erstellt, zeigt Windows 10 ein Fenster mit allen installierten Anwendungen an.
Über das Kontextmenü von Dateien und Ordner erreichen erscheint in Windows der Befehl Senden an. Hierüber können Anwender Dateien und Ordner schnell an beliebige Verknüpfungen kopieren oder als Anlage zu einer E-Mail hinzufügen.
Viele Einträge in diesem Menü werden häufig nicht benötigt. Auf der anderen Seite werden oft Ordner oder Programme benötigt, die im Menü nicht verfügbar sind. Anwender haben in Windows 10 die Möglichkeit, die Verknüpfungen dieses Menüs zu bearbeiten. Dazu wird „shell:sendto“ im Auführen-Menü (Win+R) eingegeben und mit der (Eingabe)-Taste bestätigt. Erstellen Anwender Verknüpfungen in diesem Ordner, die sie benötigen, oder werde Verknüpfungen gelöscht, die nicht benötigt werden, lässt sich der Inhalt des Menüs beeinflussen.
Es besteht auch die Möglichkeit über das Kontextmenü von Dateien die Dokumente direkt an Drucker zu senden. Dazu muss eine Verknüpfung für den Drucker erstellt werden. Das funktioniert allerdings nicht über „shell:sendto“, sondern in diesem Fall verwenden Anwender den Befehl „shell:PrintersFolder“.
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