Android M integriert Visual Voicemail im Dialer. Die neue Version des Mobilbetriebssystems wird daher für diese Funktion nicht mehr eine besondere App des jeweiligen Netzbetreibers benötigen.
Visual Voicemail ist ein lange vermisstes Feature in Android, während Apple es bereits mit dem ersten iPhone im Jahr 2007 einführte. Diese damals viel beworbene Funktion funktioniert ähnlich wie ein Ordner für Textnachrichten und zeigt jeweils den Namen des Anrufers beziehungsweise seine Telefonnummer sowie den Zeitpunkt des Anrufs an. Noch besser ist aber, dass man die Nachricht sofort abhören kann, indem man sie berührt – ganz ohne vorher erst die Voicemail-Funktion aufrufen oder sich bei einer Mailbox einwählen zu müssen.
Die Android-Nutzer hingegen mussten auf Apps der Netzbetreiber oder Dienste wie Google Voice zurückgreifen. Manche Mobilfunkanbieter berechnen zusätzliche Gebühren für Visual Voicemail und könnten deshalb eigene Anwendungen dafür bevorzugen, vermutet in diesem Zusammenhang The Verge.
In Android M erhält der Dialer ein eigenes Tab für Voicemail, wie der Screenshot eines Nutzers auf seiner Google+-Seite zeigt. Die Integration von Visual Voicemail wurde noch nicht offiziell für die kommende Android-Version angekündigt, sondern fiel durch ein Support-Ticket auf, bei dem eine solche Funktion dringend angefragt wurde. In der Antwort darauf wurde die grundlegende Implementation des Features in der Entwicklerversion bestätigt.
Ebenfalls erbeten im Ticket wurde die Transkription gesprochener Nachrichten, um sie einfach als Text lesen zu können. Auch diese Funktion wird laut Google bereits unterstützt und soll im Dialer sichtbar werden, wenn der jeweilige Netzbetreiber sich für ihre Unterstützung entscheidet. Ein Termin dafür könne aber noch nicht genannt werden, da bis jetzt noch kein Netzbetreiber seine Unterstützung zusagen wollte.
Die zweite Developer Preview von Android M liegt als Build MPZ79M für Nexus 5, 6 und 9 sowie als Build MPZ79N für den Nexus Player vor. Es handelt sich um ein inkrementelles Update für die erste Vorschauversion vom Mai, das systemweit von Entwicklern gemeldete Fehler korrigiert und Verbesserungen vornimmt. Eine der wichtigsten Neuerungen von Android M ist ein überarbeitetes App-Berechtigungssystem. Nutzer müssen Anwendungen künftig nicht mehr direkt bei der Installation alle gewünschten Berechtigungen erteilen. Stattdessen fragen Apps unter Android M den Zugriff auf bestimmte Ressourcen erst dann an, wenn sie diese tatsächlich benötigen.
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