Apple und Samsung verhandeln mit dem Branchenverband GSM Association (GSMA) über einen Standard für eine elektronische SIM-Karte für mobile Geräte. Wie die Financial Times berichtet, sind die Gespräche schon weit fortgeschritten. Die GSMA sagte dem Bericht zufolge, die Lösung stehe Verbrauchern wahrscheinlich im kommenden Jahr zur Verfügung.
Unterstützt werden die Pläne für eine in Geräte eingebettete SIM-Karte voraussichtlich von den Mobilfunkanbietern AT&T, Deutsche Telekom, Etisalat (Vereinigte Arabische Emirate), Hutchison Whampoa, Orange, Telefónica und Vodafone. „Mit der Mehrheit der Betreiber an Bord planen wir, die technische Architektur festzulegen, die für die Entwicklung einer Ende-zu-Ende-Remote-SIM-Lösung für Consumer-Geräte benutzt wird“, zitiert die Financial Times die GSMA-Sprecherin Anne Bouverot.
Apple hatte im vergangenen Jahr die sogenannte Apple SIM eingeführt. Sie soll Kunden ohne einen Austausch der SIM-Karte einen einfachen Wechsel des Mobilfunkanbieters erlauben. Die Apple SIM bietet der iPhone-Hersteller bisher aber nur in den USA, Großbritannien sowie seit Kurzem auch in Australien an. Über ein Roaming-Abkommen mit GigSky kann die Apple SIM in mehr als 90 Ländern genutzt werden, darunter auch Deutschland. Hierzulande soll die Apple SIM bald für iPad Air 2 und iPad mini 3 erhältlich sein. Als Partner listet der Hersteller auch T-Mobile auf.
Die elektronische SIM soll laut Financial Times jedoch nicht die Apple SIM ersetzen. Man setze „die Zusammenarbeit mit Apple fort, um sich die Unterstützung für die Initiative zu sichern“, ergänzte die GSMA. „Auch wenn wir optimistisch sind, eine offizielle Vereinbarung mit ihnen ist noch in Arbeit.“
Für den Machine-to-Machine-Markt, also für Geräte wie Assistenzsysteme und Verkehrszeichenanlagen, habe die GSMA bereits einen Standard für eine eSIM entwickelt, heißt es weiter in dem Bericht. Auch Apple und Samsung hätten der Spezifikation zugestimmt. „Wir haben mit ihnen und anderen zusammen einen Branchenlösung für Maschinen geschaffen und wir werden eine Lösung für Consumer-Elektronik finden“, sagte Bouverot. Derzeit hätten zwar 3,7 Milliarden Menschen ein Mobiltelefon, also rund die Hälfte der Weltbevölkerung, die Herausforderung sei jedoch, die andere Hälfte mit dem Internet zu verbinden.
[mit Material von Aimee Chanthadavong, ZDNet.com]
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