Samsung hat in seinem Heimatland Südkorea mit tausend Nutzern einen Betatest seines mobilen Bezahldiensts Samsung Pay gestartet. Er soll den Dienst auf die allgemeine Markteinführung im August vorbereiten. Das wichtigste Argument für Samsung Pay ist laut ersten Tests von ZDNet Asien die leichte Einrichtung und Bedienung der App.
Beim ersten Start fordert die Anwendung den Nutzer auf, eine Kredit- oder Bezahlkarte zu registrieren. Die notwendigen Daten müssen aber nicht manuell eingegeben werden – die Kamera eines Samsung-Smartphones liest sie direkt von der Karte ab. Bis zu zehn Karten lassen sich so in der App hinterlegen.
Samsungs Bezahldienst basiert auf Technik des im Februar übernommenen PayPal-Konkurrenten LoopPay. Sie überträgt drahtlos die Bezahldaten von Kredit- und Bankkarten an das Kassensystem eines Ladengeschäfts. Sie lässt sich in verschiedene Hardware-Produkte integrieren, darunter nicht nur Smartphones, sondern auch Handyhüllen und Schlüsselanhänger.
Da sie eine Kreditkarte nachahmt, lässt sie sich in weitaus mehr Geschäften nutzen als Apple Pay oder Google Wallet. Letztere benötigten Lesegeräte, die die Nahfunktechnik NFC unterstützen. Samsung Pay kommt aber auch mit Lesegeräten für Magnetstreifen zurecht, die berührungsloses Bezahlen nicht beherrschen – wie sie beispielsweise in den USA noch weit verbreitet sind. Auch solche Systeme erkennen dank Magnetic Secure Transmission (MST) eine in Samsung Pay hinterlegt Karte, sobald das Smartphone an das Lesegerät gehalten wird. In Europa ist Samsungs technologischer Vorsprung allerdings geringer, da hier viele Bezahlterminals im Handel bereits mit NFC zurechtkommen.
Ob sich Samsung Pay gegen Apple Pay und Google Wallet durchsetzen kann, bleibt abzuwarten. Wahrscheinlich werden alle drei Anbieter auch regional auf eine unterschiedliche Akzeptanz bei Verbrauchern stoßen. Hierzulande möchte einer Bitkom-Umfrage zufolge die Mehrheit der Smartphone-Nutzer noch nicht mobil bezahlen. Nur 29 Prozent – vor allem jüngere Anwender – können sich für das mobile Bezahlen begeistern.
[mit Material von Cho Mu-hyun, ZDNet.com]
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