Categories: Sicherheit

Versand von Spam-E-Mails rückläufig

Symantec verzeichnet einen weiteren Rückgang von verschickten Spam-Nachrichten. Im Juni fielen sie demnach erstmals seit über einem Jahrzehnt auf weniger als 50 Prozent aller versandten E-Mails. Mit 49,7 Prozent lagen die Spam-Anteile wieder auf einem zuletzt im September 2003 erreichten Niveau, heißt es dazu im monatlichen Intelligence Report (PDF) der Sicherheitsfirma.

Im Mai lag der Spam-Anteil demnach noch bei 51,5 Prozent und im April bei 52,1 Prozent. Der russische Sicherheitsanbieter Kaspersky nannte für das erste Quartal 2015 sogar einen Anteil von Spam-Nachrichten von 59,2 Prozent. Er führte an, deren Absender seien eigens zu neu freigegeben Top-Level-Domains wie .work oder .science gewechselt, um Spamfilter zu umgehen und unerwünschte Werbung oder Malware auszuliefern.

Laut Symantec fielen im Juni auch die Zahlen für Phishing und E-Mail-basierter Schadsoftware. Andererseits aber seien im gleichen Monat allein 57,6 Millionen neue Malware-Varianten geschaffen worden, während es im Mai 44,5 Millionen und im April 29,2 Millionen waren. Diese auffallende Aktivitätssteigerung spreche dafür, dass die Angreifer vom E-Mail-Versand zu anderen Angriffsmethoden umsteigen.

Allein im Juni seien etwa über 477.000 Ransomware-Angriffe erkannt worden, die zweite monatliche Zunahme in Folge. Crypto-Ransomware, die Dateien verschlüsselt und eine Lösegeld für ihre Freigabe fordert, habe die höchste Verbreitung seit Dezember 2014 gefunden.

Der Spam-Rückgang könnte auch auf erfolgreiche Razzien und das Ausheben von Botnetzen zurückzuführen sein. Zum anderen haben führende Provider ihre Erkennungsmethoden verfeinert und können unerwünschte E-Mails gezielter aussortieren, was die Erfolgsaussichten der Spammer entsprechend verringert. Die Provider müssen alles in ihrer Macht stehende tun, um Spam zu bekämpfen, da ihre E-Mail-Dienste sonst kaum mehr vernünftig nutzbar wären.

Google rühmt sich sogar, inzwischen gut 99,9 Prozent der an Gmail-Postfächer verschickten Spam-Nachrichten herauszufiltern. Die False-Positives-Quote – also die Zahl der Fälle, bei denen irrtümlicherweise eine reguläre Mail als Spam eingestuft wurde – betrage mittlerweile unter 0,05 Prozent. Diese Werte resultierten aus dem Einsatz eines künstlichen neuronalen Netzwerks, mit dem Google Milliarden eingehender Nachrichten durchsucht, um ungewollte Mails und Phishing-Attacken auszusieben.

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

9 Stunden ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

13 Stunden ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

14 Stunden ago

Lags beim Online-Gaming? DSL-Vergleich und andere Tipps schaffen Abhilfe

Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…

14 Stunden ago

GenKI-Fortbildung immer noch Mangelware

Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…

15 Stunden ago

Netzwerk-Portfolio für das KI-Zeitalter

Huawei stellt auf der Connect Europe 2024 in Paris mit Xinghe Intelligent Network eine erweiterte…

17 Stunden ago