Microsoft hat das vierte Geschäftsquartal 2015 mit einem Rekordverlust abgeschlossen. Die gestern veröffentliche Bilanz weist einen Nettofehlbetrag von 2,05 Milliarden Dollar oder 0,40 Dollar je Aktie aus. Belastet wird das Ergebnis wie erwartet durch eine Abschreibung von 7,5 Milliarden Dollar auf den Wert der Nokia-Übernahme sowie Restrukturierungskosten von 780 Millionen Dollar.
Der Kurs der Microsoft-Aktie gab im nachbörslichen Handel trotzdem um 3,98 Prozent oder 1,88 Dollar auf 45,40 Dollar nach. In den vergangenen 52 Wochen lag der Preis für einen Anteilsschein zwischen 40,12 und 50,05 Dollar. Den gestrigen Handelstag schloss die Aktie mit einem Plus von 0,77 Prozent ab.
Der Bereich Devices and Consumer steuerte 8,7 Milliarden Dollar (minus 13 Prozent) zum Gesamtergebnis bei. Microsoft zufolge schrumpfte der Windows-OEM-Umsatz um 22 Prozent. Mit seinen Surface-Tablets setzte das Unternehmen 888 Millionen Dollar um, 117 Prozent mehr als vor einem Jahr. Xbox- und Suchumsatz legten um 27 beziehungsweise 21 Prozent zu. Zudem verkaufte Microsoft 8,4 Millionen Lumia-Smartphones, 2,8 Millionen Einheiten mehr als vor einem Jahr.
Die mit Windows-Volumenlizenzen erzielten Einnahmen gingen um 8 Prozent zurück. Office-Produkte für Unternehmen verkauften sich ebenfalls schlechter als im Vorjahresquartal. Der Cloud-Umsatz kletterte hingegen um 88 Prozent, während sich der Bereich Server und Services um 4 Prozent verbesserte.
Die Bilanz für das Geschäftsjahr 2015 weist einen Umsatz von 93,6 Milliarden Dollar und einen Nettogewinn pro Aktie von 1,48 Dollar aus. Im Jahr 2014 waren es 86,8 Milliarden Dollar Umsatz und 2,63 Dollar Profit je Aktie.
Anfang des Monats hatte Microsoft bereits die erneute Milliardenabschreibung auf sein Smartphone-Geschäft angekündigt. Dem Kaufpreis von 7,2 Milliarden Dollar stehen damit nun eine Wertberichtigung von 7,5 Milliarden Dollar sowie weitere 780 Millionen Dollar Restrukturierungskosten gegenüber. Sie werden für den Abbau von weiteren 7800 Stellen benötigt. Schon vor einem Jahr hatten bereits 18.000 Mitarbeiter die Kündigung erhalten – der größte Teil davon war im Rahmen der Nokia-Akquisition zu Microsoft gekommen.
[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]
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