Das französische Dienstleistungsunternehmen Technicolor, das aus dem ehemaligen Technologiekonzern Thomson hervorgegangen ist, hat die Übernahme von Ciscos Sparte Connected Devices bekanntgegeben. Nach Angaben von Cisco erzielte der Bereich, mit dem es im wesentlichen Settop-Boxen für Fernseher vertrieb, in den vergangenen zwölf Monaten einen Umsatz 1,8 Milliarden Dollar. 2013 hatte die Einnahmen aber noch 2,6 Milliarden Dollar betragen.
In den TV-Kabelnetzmarkt war Cisco durch den Kauf von Scientific-Atlanta für 6,9 Milliarden US-Dollar im Jahr 2006 eingestiegen und hatte damit auch eine strategische Neuausrichtung vollzogen. Anlässlich der Übernahme hatte CEO John Chambers erklärt, dass man die Settop-Boxen des Herstellers mit dem LAN-Portfolio von Linksys integrieren wolle. Dies hat aber offenbar nicht stattgefunden. Stattdessen hat es die Consumersparte kürzlich an Belkin verkauft, sodass das Geschäft mit Settop-Boxen nicht mehr in die Unternehmensstrategie passt.
Dennoch will sich Cisco nicht vollständig aus dem Bereich Video zurückziehen. So sollen Produkte und Dienstleistungen für Infrastruktur-Anbieter sowie Cloud-Video weiterhin Teil der Firma bleiben, wobei sich der Hersteller hier auf das Angebot im B2B-Bereich konzentrieren möchte.
„Mit diesem Schritt priorisieren wir unser Investment, um mit Video in der Cloud zu Ergebnissen zu kommen. Wir werden mit Technicolor eine Partnerschaft eingehen, um Customer Premises Equipment und deren Mitarbeiter für künftige Erfolge zu rüsten“, so der designierte CEO Chuck Robbins in einem Blog.
Hier stellt Robins, der in etwa einer Woche sein Amt als Nachfolger von John Chambers antreten wird, auch in Aussicht, dass Cisco weitere Änderungen und Restrukturierungen der Unternehmensstrategie plant. So werde die Firma gezielte Änderungen in Funktionen und Niederlassungen umsetzen. „Eine begrenzte Zahl von Mitarbeiter wird davon betroffen sein“, so Robins. Dennoch werde Cisco das vierte Quartal und auch das Gesamtjahr mit mehr Angestellten abschließen.
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