Der Kreditkartenanbieter Visa hat sich mit Stripe einen engen Partner aus dem Online-Bezahlsegment gesichert. Beide vereinbarten eine kommerzielle Zusammenarbeit; Visa investierte auch eine ungenannte Summe in das Start-up. Nach Informationen von Recode liegt der Investition eine Wertschätzung von 5 Milliarden Dollar für Stripe zugrunde.
Vor dem Abkommen hatte Stripe schon mit American Express zusammengearbeitet, hat also nun zwei der drei großen Kreditkartennetze als Partner. Ob man nun ein vergleichbares Abkommen mit Mastercard anvisiere, wollte CEO Patrick Collison nicht kommentieren: „Unsere Priorität ist es, ganz allgemein wirklich effizient mit den Kartennetzen zusammenzuarbeiten.“ Diese seien leicht erkennbar die naheliegendsten Partner für eine Firma wie Stripe.
Der CEO erklärte auch, die Partnerschaft mit Visa decke drei Aspekte ab: Im Sicherheitsbereich wolle man Visas im Juli 2014 vorgestellten Token-Dienst übernehmen, der Kartendaten durch einen Platzhalter ersetzt, mit dem ein eventueller Angreifer nichts anfangen kann. Außerdem plane man „neue digitale Bezahlerlebnisse“, und drittens ermögliche die Zusammenarbeit mit Visa, Stripe schneller in Entwicklungsmärkten zu positionieren, wo Visa schon enge Verbindungen zu Finanzdienstleistern habe.
Das Abkommen ist im Licht der aktuellen Positionskämpfe im Bereich mobiler Bezahldienste zu sehen, an dem etablierte Finanzdienstleister ebenso wie Technikfirmen wie Apple und Google sowie auch Start-ups beteiligt sind. Als wichtiger Konkurrent von Stripe gilt vor allem das seit kurzem wieder von Ebay unabhängige Paypal. Anders als Stripe setzt es aber bevorzugt auf Abbuchungen von normalen Bankkonten, die billiger abzuwickeln sind als Kreditkartentransaktionen.
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