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AV-Test setzt Microsoft Windows Defender auf letzten Platz

Anlässlich der allgemeinen Verfügbarkeit von Windows 10 haben Tester ihre Einschätzungen zu geeigneten Antivirenlösungen für Microsoft-Betriebssysteme vorgelegt. AV-Test aus Magdeburg setzt dabei Microsofts eigenes Windows Defender auf den letzten von 22 Plätzen. Das Innsbrucker Sicherheitstestlabor AV-Comparatives bescheinigte parallel 16 Sicherheitsprodukten von Fremdherstellern, dass sie einwandfrei mit Windows-Bordmitteln wie Defender und Firewall zusammenarbeiten.

AV-Test behandelte alle untersuchten Lösungen als gleichwertige Alternativen. Windows Defender billigte es nach diesem Verfahren nur 9,5 von 18 möglichen Punkten zu. Der vorletzte Platz ging an ThreatTracker mit immerhin 12 Punkten. Untersucht wurde noch Windows Defender für Windows 8.1 – schließlich fand der Test im Mai und Juni 2015 statt. AV-Test bescheinigt dem Microsoft-Programm insbesondere geringe Schutzwirkung.

Die Spitzengruppe bildeten Programme von Avira, Bitdefender und Kaspersky, die alle die maximal möglichen 18 Punkte erhielten. Einen halben Punkt weniger fuhren die Lösungen von McAfee, Norton und Trend Micro ein, die sich somit je nach Sichtweise den zweiten beziehungsweise vierten Platz (hinter drei erstplatzierten Programmen) teilten.

Windows Defender unter Windows 10 (Bild: Microsoft)

AV-Test berücksichtigte Schutz gegen Zero-Day-Lücken, Malware und Online-Bedrohungen, aber auch Bedienbarkeit (offiziell spricht es von „Benutzbarkeit“) und Leistung. Es untersuchte speziell an Heimanwender gerichtete Sicherheitslösungen.

AV-Comparatives hingegen legt schlicht eine Liste mit 16 Sicherheitsprodukten vor, die sich in seinen Tests als voll kompatibel zu Windows 10 erwiesen haben. Dazu zählen die kostenlosen Avast Free Antivirus und Panda Free Antivirus sowie die kostenpflichtigen Produkte AVG Internet Security 2015, Avira Antivirus pro, Bitdefender Internet Security, F-Secure Internet Security, Kaspersky Internet Security und Trend Micro Internet Security.

Getestet wurde mit einem Lenovo ThinkPad Twist mit einem Intel Core i3-3217U als Prozessor und 4 GByte Arbeitsspeicher auf einer frisch installierten 64-Bit-Version von Windows 10, Build 10240, einschließlich aller Updates. Vor allem sollte ermittelt werden, ob sich das Programm problemlos installieren und benutzen lässt. Dazu gehört auch, dass es sich korrekt aktualisieren kann und mit den Security-Bordmitteln von Windows, also Windows Defender und Windows Firewall, nicht ins Gehege kommt.

Außerdem wurde geprüft, ob sich das Produkt gegenüber dem Windows 10 Security and Maintenance Applet im Control Panel korrekt ausweisen und dort integrieren. Des Weiteren gehörte zum Testszenario, ob das Programm erkannte Malware entweder blockiert oder entfernt, auch wenn diese mit den in Windows 10 integrierten Browsern Edge und Internet Explorer heruntergeladen werden.

Diese und weitere Aufgaben erledigten die 16 empfohlenen Produkte alle zufriedenstellend. Allerdings ist das Ergebnis des Tests nicht als vollständige Kompatibilitätsliste zu sehen, sondern lediglich als eine Bestätigung der Aussagen der Hersteller durch einen Dritten. Denn im Rahmen der Kompatibilitätsprüfung wurden nur Security-Produkte untersucht, deren Hersteller an den turnusmäßigen, für sie kostenpflichtigen Testreihen teilnehmen.

Das sind zwar viele, aber nicht alle. Der prominenteste unter den fehlenden Herstellern ist Symantec, das seine Produkte dort schon länger nicht mehr ins Rennen schickt, da es die Testszenarien nicht für aussagekräftig hält. Aber auch Anwender der Norton-Produkte dürfen beruhigt sein: Sofern sie über eine aktuelle Version verfügen, sichert ihnen der Hersteller zu, dass die auch unter Windows 10 läuft. Allerdings wird für Version 17 oder noch ältere kein Update mehr angeboten.

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com, und Peter Marwan, ITespresso.de]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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