Sony hat dank Erfolgen im Spielebereich fürs zweite Geschäftsquartal einen Nettogewinn von 82,4 Milliarden Yen (607 Millionen Euro) gemeldet (PDF). Anhaltende Verluste im Mobilbereich einschließlich Smartphones wurden dabei durch starke Verkäufe von Playstation-4-Spielen mehr als kompensiert.
Die Playstation-Sparte Games & Network Services sorgte für einen Umsatz von 288,6 Milliarden Yen (2,1 Milliarden Euro) und 19,5 Milliarden Yen (144 Millionen Euro) Betriebsgewinn. Dem standen 22,9 Millarden Yen Verlust durch Mobile Communications gegenüber. Mit 280,5 Milliarden Yen (2,1 Milliarden Euro) ging auch der Umsatz im Jahresvergleich um 16,3 Prozent zurück.
Sony erklärte ohne Umschweife, der erkennbare Rückgang der Smartphone-Verkäufe sei Ergebnis einer Entscheidung von CEO Kazuo Hirai, diese Sparte nicht mehr auszubauen. Seine 2012 eingeführte Strategie „One Sony“ mit Spielen, Digitalfotografie und Mobilkommunikation als den drei Standbeinen hatte sich nicht durchsetzen können.
Im Oktober 2014 hatte Sony mit einem neuen Chef für Mobile noch einmal versucht, das Ruder herumzureißen. Es konnte aber auch das von 50 auf 43 Millionen verkaufte Smartphones reduzierte Ziel nicht erreichen. Zum Vergleich: Apple hat allein fürs letzte Fiskalquartal 47,5 Millionen verkaufte iPhones gemeldet.
Im Februar rückte Sony erstmals ein Aufgabe des Mobile-Geschäfts in den Bereich des Möglichen. Damals wurde eine Profitabilitäsinitiative angekündigt, die Spiele, das Filmstudio Sony Pictures, das Plattenlabel Sony Music und das Bildsensorengeschäft für Smartphones und Digitalkameras in den Mittelpunkt stellte. In einem Atemzug damit erwähnte man Herausforderungen im Mobilbereich, der von „starken Schwankungen und einer extremen Wettbewerbssituation geprägt“ sei. Sony ließ wissen, es werde sich künftig nur noch auf bestimmte Teile des Mobilgerätemarkts fokussieren. Ein Verkauf der Sparte wurde nicht ausgeschlossen, eigentlich aber wolle Sony die Sparte selbst wieder rentabel machen.
Im Spielebereich profitiert Sony hingegen davon, dass es nach eigenen Angaben die Playstation 4 weltweit mehr als 25 Millionen Mal verkaufen konnte. Sie führt diesen Marktbereich somit vor Microsofts Xbox One und Nintendos Wii U an – eine gesunde Basis für anhaltende Umsätze mit neuen Spieletiteln. Zudem erweist sich das Playstation Network, in dem Spieler weltweit gegeneinander antreten können, als erfolgreicher Vertriebskanal für Spiele, Musik und Filme. Weiter entwickelt sich der Verkauf von Peripherie wie Controllern und Kameras für die Konsole laut Quartalsmeldung äußerst positiv.
Die Sparte Devices mit den höchst profitablen Bildsensoren konnte im abgelaufenen Quartal ihren Umsatz ebenfalls signifikant erhöhen – um 35 Prozent auf 237,9 Milliarden Yen (1,8 Milliarden Euro). Der Betriebsgewinn betrug hier 30,3 Milliarden Yen (223 Millionen Euro), plus 163,8 Prozent im Jahresvergleich. Dagegen kamen Sonys eigene Kameras, also die Sparte Imaging Products & Solutions, nur auf 3,5 Prozent mehr Umsatz und 22 Prozent mehr Gewinn.
Sony Music konnte den Umsatz um 8,5 Prozent auf 130,2 Milliarden Yen (960 Millionen Euro) steigern, der Betriebsgewinn legte um 173 Prozent zu. Sony Pictures hingegen schaffte die angestrebte Kehrtwende nicht, sondern verlor vielmehr 11,7 Milliarden Yen (86 Millionen Euro), während der Umsatz um 11,9 Prozent auf 171,5 Milliarden Yen (1,3 Milliarden Euro) zurückging.
Insgesamt sieht Sony seine Neuausrichtung auf Spiele, Devices, Filme und Musik in der Erfolgsspur. Im Februar hatte es als Ziel fürs Finanzjahr 2017 rund 500 Milliarden Yen Gewinn ausgegeben – umgerechnet derzeit etwa 3,7 Milliarden Euro.
[mit Material von Don Reisinger, News.com]
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