Samsung: Schwaches Smartphone-Geschäft trübt Quartalszahlen

Samsung hat für das zweite Quartal einen erneuten Gewinnrückgang gemeldet. Verantwortlich dafür war die Mobilsparte, die erneut unter den Erwartungen blieb, während das Chipgeschäft teilweise für Ausgleich sorgte. Um auch die Smartphone-Umsätze wieder anzukurbeln, will der koreanische Hersteller die Galaxy-S6-Modelle günstiger anbieten.

Der Gesamtumsatz fiel gegenüber dem Vorjahresquartal um 7,3 Prozent auf 48,54 Billionen Won (37,87 Milliarden Euro). Der Betriebsgewinn rutschte um 4 Prozent auf 6,9 Billionen Won (5,38 Milliarden Euro). Der Nettogewinn ging im Jahresvergleich um 8 Prozent auf 5,75 Billionen Won (4,49 Milliarden Euro) zurück. Die Sparte IT und Mobile musste sogar einen Rückgang des Betriebsgewinns um 38 Prozent auf 2,76 Billionen Won (2,15 Milliarden Euro) verzeichnen. Der Spartenumsatz ging um 8,4 Prozent auf 26,06 Billionen Won (20,33 Milliarden Euro) zurück. Bestimmend war dabei Mobile, das um 7,3 Prozent auf 25,5 Billionen Won (19,89 Milliarden Euro) fiel.

Angesichts des schwachen Mobilgeschäfts schenken die Anleger der Halbleitersparte zunehmende Aufmerksamkeit, die Speicherchips und Prozessoren auch für andere führende Smartphonehersteller wie Apple produziert. Diese Sparte konnte ihren Betriebsgewinn um 83 Prozent auf 3,4 Billionen Won (2,65 Milliarden Euro) steigern und damit für einen begrenzten Ausgleich sorgen.

Samsung hatte auf einen Aufschwung durch das im April eingeführte Flaggschiff-Smartphone Galaxy S6 gehofft. Das Unternehmen musste jetzt aber geringere Absatzzahlen als erwartet einräumen und führte außerdem die zunehmend hohen Marketingkosten bei der Einführung neuer Produkte an. Um Stückzahlen und Gewinne im Mobilgeschäft zu erhöhen, will Samsung einerseits „den Preis von Galaxy S6 und S6 Edge anpassen“ und andererseits seine eigenen Kosten reduzieren.

Eine nicht unwesentliche Rolle spielte offenbar auch, dass Samsung die Nachfrage nach seinen im April gestarteten neuen Flaggschiff-Smartphones Galaxy S6 und Galaxy S6 Edge falsch eingeschätzt hatte. Samsung soll mit 4 verkauften S6 pro verkauftem S6 Edge geplant und seine Produktion danach eingerichtet haben. Tatsächlich seien die Verkäufe beider Modelle aber nahezu identisch. Das habe zu einer Überproduktion des Galaxy S6 geführt – vor allem in der Farbe Weiß. Seitdem hat Samsung angeblich die Produktionskapazität des Galaxy S6 Edge kontinuierlich erhöht, was zu besseren Umsätzen im dritten und vierten Quartal beitragen könnte.

Im High-End-Bereich konnte Apple dem koreanischen Elektronikkonzern mit iPhone 6 und iPhone 6 Plus zusetzen. Gleichzeitig bereiten dem koreanischen Hersteller die aufstrebenden Rivalen Xiaomi, Huawei und ZTE Probleme, indem sie mit günstigeren Einsteigergeräten für Druck von unten sorgen.

Um neue Käufer anzusprechen, plant Samsung außerdem, neue Smartphone-Modelle in verschiedenen Preislagen auf den Markt bringen. Im nächsten Monat will es bei einem Event in New York neue Smartphones vorstellen – wahrscheinlich das Galaxy Note 5 sowie Galaxy S6 Edge Plus und vielleicht auch eine neue Smartwatch.

[mit Material von Shara Tibken, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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